WIESBADEN (dpa-AFX) - Die kriselnden Eurostaaten sind für Deutschlands Exporteure derzeit kein gutes Pflaster. Die Ausfuhren in die Länder des Euroraums sanken im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,2 Prozent auf 211,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Damit setzt sich der Negativtrend fort: Im ersten Halbjahr 2011 verkauften deutsche Unternehmen noch Waren im Wert von rund 214,1 Milliarden Euro in die Euro-Partnerländer, im zweiten Halbjahr 2011 summierten sich die Exporte noch auf rund 206,2 Milliarden Euro.
Besonders drastisch brachen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Exporte in die Krisenländer Portugal (minus 14,3 Prozent), Spanien (minus 9,4 Prozent), Griechenland (minus 9,2 Prozent) und Italien (minus 8,2 Prozent) ein. Die vier Staaten stecken tief in der Rezession.
Dass die deutschen Ausfuhren von Januar bis Juni dennoch insgesamt um 4,8 Prozent auf 550,5 Milliarden Euro zulegten, ist nicht zuletzt der wachsenden Nachfrage nach Produkten 'Made in Germany' in Übersee zu verdanken: Besonders hohe Zuwächse gab es bei den Ausfuhren nach Japan (plus 19,9 Prozent) und in die USA (plus 18,6 Prozent), aber auch nach Russland (plus 14,8 Prozent).
'Es gelingt uns gut, die Schwäche in der Eurozone nicht nur auszugleichen, sondern überzukompensieren. Wir sind offensichtlich gut aufgestellt', sagte der Geschäftsführer des Außenhandelsverbandes BGA, André Schwarz.
Insgesamt gingen nach Berechnungen der Statistiker 42 Prozent der deutschen Ausfuhren in Länder außerhalb der Europäischen Union - ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch bei 39,7 Prozent gelegen. In die EU-Staaten exportierten deutsche Firmen Waren im Gesamtwert von 319,1 Milliarden Euro, in Länder außerhalb Europas von 231,4 Milliarden Euro.
Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel erklärt die anhaltend hohe Nachfrage nach deutschen Waren im Ausland auch mit der Entwicklung des Euro-Kurses. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins schrittweise auf das Rekordtief von 0,75 Prozent gesenkt habe, habe 'den Euro billiger gemacht', schreibt Bargel. 'Gegenüber seinem Stand Mitte 2008 hat er im Verhältnis zu den Währungen der zwanzig wichtigsten Handelspartner Deutschlands bis heute um real 17 Prozent abgewertet. Dadurch sind deutsche Produkte auf dem Weltmarkt preiswerter geworden.' Profitiert hätten vor allem Schlüsselbranchen wie Fahrzeugbau, Maschinenbau, Elektrotechnik und Chemie./ben/hqs/DP/jkr
Damit setzt sich der Negativtrend fort: Im ersten Halbjahr 2011 verkauften deutsche Unternehmen noch Waren im Wert von rund 214,1 Milliarden Euro in die Euro-Partnerländer, im zweiten Halbjahr 2011 summierten sich die Exporte noch auf rund 206,2 Milliarden Euro.
Besonders drastisch brachen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Exporte in die Krisenländer Portugal (minus 14,3 Prozent), Spanien (minus 9,4 Prozent), Griechenland (minus 9,2 Prozent) und Italien (minus 8,2 Prozent) ein. Die vier Staaten stecken tief in der Rezession.
Dass die deutschen Ausfuhren von Januar bis Juni dennoch insgesamt um 4,8 Prozent auf 550,5 Milliarden Euro zulegten, ist nicht zuletzt der wachsenden Nachfrage nach Produkten 'Made in Germany' in Übersee zu verdanken: Besonders hohe Zuwächse gab es bei den Ausfuhren nach Japan (plus 19,9 Prozent) und in die USA (plus 18,6 Prozent), aber auch nach Russland (plus 14,8 Prozent).
'Es gelingt uns gut, die Schwäche in der Eurozone nicht nur auszugleichen, sondern überzukompensieren. Wir sind offensichtlich gut aufgestellt', sagte der Geschäftsführer des Außenhandelsverbandes BGA, André Schwarz.
Insgesamt gingen nach Berechnungen der Statistiker 42 Prozent der deutschen Ausfuhren in Länder außerhalb der Europäischen Union - ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch bei 39,7 Prozent gelegen. In die EU-Staaten exportierten deutsche Firmen Waren im Gesamtwert von 319,1 Milliarden Euro, in Länder außerhalb Europas von 231,4 Milliarden Euro.
Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel erklärt die anhaltend hohe Nachfrage nach deutschen Waren im Ausland auch mit der Entwicklung des Euro-Kurses. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins schrittweise auf das Rekordtief von 0,75 Prozent gesenkt habe, habe 'den Euro billiger gemacht', schreibt Bargel. 'Gegenüber seinem Stand Mitte 2008 hat er im Verhältnis zu den Währungen der zwanzig wichtigsten Handelspartner Deutschlands bis heute um real 17 Prozent abgewertet. Dadurch sind deutsche Produkte auf dem Weltmarkt preiswerter geworden.' Profitiert hätten vor allem Schlüsselbranchen wie Fahrzeugbau, Maschinenbau, Elektrotechnik und Chemie./ben/hqs/DP/jkr