TOKIO (dpa-AFX) - Neue Hiobsbotschaft für den 'Dreamliner' von Boeing : Die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) hat fünf ihrer neuen Langstreckenflugzeuge des Typs 787 am Wochenende vorerst aus dem Betrieb gezogen. Grund waren Probleme mit den Triebwerken des britischen Herstellers Rolls-Royce , wie ein ANA-Sprecher am Montag in Tokio sagte. Bei mehreren Antrieben hätten Techniker daher ein Teil ausgetauscht, das eine 'verringerte Nutzungsdauer' aufgewiesen habe, hieß es seitens Rolls-Royce. Weitere Flugzeuge sollen nicht betroffen sein, die ersten beiden Maschinen sind schon wieder im Einsatz.
Der Airbus-Konkurrent aus den USA hatte mit dem Flugzeugtyp schon genug Ärger: Erst verzögerte sich die Auslieferung der Boeing 787 'Dreamliner' um mehr als drei Jahre. Neue Technologien, etwa der leichtere Rumpf aus Verbundfaserstoffen, stellte die Entwickler vor Herausforderungen. Erst im September 2011 wurde der erste Flieger an den Erstkunden ANA übergeben. Jetzt hat das US-Unternehmen alle Hände damit zu tun, die verbliebenen der insgesamt 859 Bestellungen abzuarbeiten. Kunden sind bereits abgesprungen. Trotzdem ist die Produktion auf Jahre hinweg ausgelastet und muss weiter hochgefahren werden.
Jetzt machen ausgerechnet die Triebwerke Ärger, deren geringer Treibstoffverbrauch und niedriger Geräuschpegel eigentlich zu den dicken Pluspunkten des Fliegers zählen. Laut Boeing beschränkt sich der Mangel allerdings auf die untersuchten fünf Maschinen. Insgesamt hat der Lufthansa-Partner ANA schon elf 'Dreamliner' im Einsatz. Die Gesellschaft hat 55 Exemplare bestellt und zur Finanzierung eine Kapitalerhöhung um gut zwei Milliarden Euro eingeleitet.
Weitere Maschinen - auch anderer Fluggesellschaften - seien von dem Mangel nicht betroffen, betonte ein Boeing-Sprecher. Neben ANA hat bisher nur Japan Airlines (JAL) die 787 in ihrer Flotte. Allerdings hat sich der ANA-Konkurrent nicht für den Rolls-Royce-Antrieb Trent-1000, sondern für den alternativen Triebwerkstyp aus dem Hause General Electric (GE) entschieden, an dem auch der Münchner Triebwerksbauer MTU mitarbeitet. Auch die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin , die den ersten ihrer 15 bestellten 'Dreamliner' im Jahr 2015 erwartet, hat für ihre Maschinen das GE-Triebwerk bestellt.
Probleme mit einem Rolls-Royce-Antrieb hatten bereits Ende 2010 das Image des Airbus-Flaggschiffs A380 angekratzt. Damals musste ein Flugzeug der australischen Fluglinie Qantas notlanden, nachdem eines der vier Triebwerke des Typs Trent-900 Feuer gefangen hatte. Daraufhin mussten fast alle Triebwerke des Typs an den Superjumbos ausgewechselt werden - mit hohen Kosten für Rolls-Royce.
Auch für die A380 ist der Kampf ums Image noch nicht geschlagen. Derzeit machen Airbus feine Risse in Befestigungsklammern in den Flügeln des Flugzeugs zu schaffen. Voraussichtlich müssen die Teile am Ende in rund 100 Maschinen ausgetauscht werden - eine langwierige und teure Aktion. Alleine im laufenden Jahr dürfte der Ärger den Airbus-Mutterkonzern EADS nach jüngsten Angaben rund 260 Millionen Euro kosten./stw/jha/wiz
Der Airbus-Konkurrent aus den USA hatte mit dem Flugzeugtyp schon genug Ärger: Erst verzögerte sich die Auslieferung der Boeing 787 'Dreamliner' um mehr als drei Jahre. Neue Technologien, etwa der leichtere Rumpf aus Verbundfaserstoffen, stellte die Entwickler vor Herausforderungen. Erst im September 2011 wurde der erste Flieger an den Erstkunden ANA übergeben. Jetzt hat das US-Unternehmen alle Hände damit zu tun, die verbliebenen der insgesamt 859 Bestellungen abzuarbeiten. Kunden sind bereits abgesprungen. Trotzdem ist die Produktion auf Jahre hinweg ausgelastet und muss weiter hochgefahren werden.
Jetzt machen ausgerechnet die Triebwerke Ärger, deren geringer Treibstoffverbrauch und niedriger Geräuschpegel eigentlich zu den dicken Pluspunkten des Fliegers zählen. Laut Boeing beschränkt sich der Mangel allerdings auf die untersuchten fünf Maschinen. Insgesamt hat der Lufthansa
Weitere Maschinen - auch anderer Fluggesellschaften - seien von dem Mangel nicht betroffen, betonte ein Boeing-Sprecher. Neben ANA hat bisher nur Japan Airlines (JAL)
Probleme mit einem Rolls-Royce-Antrieb hatten bereits Ende 2010 das Image des Airbus-Flaggschiffs A380 angekratzt. Damals musste ein Flugzeug der australischen Fluglinie Qantas notlanden, nachdem eines der vier Triebwerke des Typs Trent-900 Feuer gefangen hatte. Daraufhin mussten fast alle Triebwerke des Typs an den Superjumbos ausgewechselt werden - mit hohen Kosten für Rolls-Royce.
Auch für die A380 ist der Kampf ums Image noch nicht geschlagen. Derzeit machen Airbus feine Risse in Befestigungsklammern in den Flügeln des Flugzeugs zu schaffen. Voraussichtlich müssen die Teile am Ende in rund 100 Maschinen ausgetauscht werden - eine langwierige und teure Aktion. Alleine im laufenden Jahr dürfte der Ärger den Airbus-Mutterkonzern EADS