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Aktien Frankfurt Ausblick: Verluste erwartet - Vorgaben drücken auf Stimmung

Veröffentlicht am 26.10.2012, 08:26
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei unentschlossenen Handelstagen dürfte der Dax am Freitag mit deutlichen Abschlägen starten. Die negativen Vorgaben der Börsen in Übersee drücken auf die Stimmung. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex stand rund eine Stunde vor Handelsstart bei 7.153 Punkten. Das bedeutet ein Minus von 0,66 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss am Donnerstag. Im Wochenverlauf hätte der Dax damit rund drei Prozent verloren.

In Asien wurden Verluste verbucht und auch der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gibt seit dem Xetra-Schluss nach. Auslöser für die schlechte Stimmung sei, dass der iPhone- und iPad-Konzern Apple die Chance verpasst habe, zur Stütze für die Märkte zu werden, sagte ein Händler. Der US-Konzern hatte seine Bilanz für das vierte Quartal vorlegt und vor allem beim Ausblick auf das neue erste Geschäftsquartal enttäuscht. Negativ sei zudem der Rutsch des S&P 500-Futures unter die Marke von 1.400 Punkten, hieß es.

Bevor am Nachmittag neue Impulse von US-Konjunkturdaten wie dem Verbrauchervertrauen kommen könnten, rückt in Deutschland aus der ersten Börsenliga vor allem der Linde-Konzern in den Blick. Ansonsten dürfte sich die Aufmerksamkeit eher auf Unternehmen aus der zweiten Reihe richten.

'FTD' ZU ZUKUNFTSPLÄNEN DES LINDE-CHEFS

Die Linde-Aktien stehen wegen eines Presseberichts im Anlegerfokus. Vorstandschef Wolfgang Reitzle will ohne eine so genannte 'Abkühlungsphase' spätestens mit Ablauf seiner Amtszeit im Mai 2014 direkt in den Aufsichtsrat wechseln und dort den Vorsitz übernehmen, wie die 'Financial Times Deutschland' berichtet. Bis Mitte 2013 wollten die Kontrolleure daher nun einen neuen Vorstand für den Industriegase-Konzern finden, hieß es weiter. 'Reitzle hat eine hohe Reputation, weshalb der Artikel die Aktie leicht belasten könnte', meinte ein Händler. Bei Lang & Schwarz gab das Papier vorbörslich um 0,41 Prozent nach.

Dass der Bund die Übernahme größerer Anteile an EADS in Angriff nehmen kann, könnte die Papiere des europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmens bewegen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages gab am Donnerstagabend nach Angaben von Teilnehmern eine bisher gesperrte Summe von 1,6 Milliarden Euro frei. Mit dieser soll der Bund über die Staatsbank KfW die EADS-Aktien erwerben. Die Freigabe der Mittel ist Voraussetzung dafür, dass der Bund über den Erwerb von bis zu zwölf Prozent der EADS-Aktien verhandeln kann. Nach der gescheiterten Fusion von EADS mit BAE Systems pocht die Bundesregierung auf einen raschen EADS-Einstieg.

SINGULUS-AKTIE DÜRFTE UNTER DRUCK KOMMEN

Der Spezialmaschinenbauer Singulus legte am Vorabend Quartalszahlen vor und kassierte nach diversen vorherigen Äußerungen zur Jahresprognose sein Ziel eines positiven Jahresergebnisses endgültig ein. Nun wird für 2012 mit einem Gesamtergebnis inklusive Sonderaufwendungen von minus 54 bis 56 Millionen Euro gerechnet. Auch die Umsatzprognose wurde gesenkt. Hintergrund der pessimistischeren Sicht des Unternehmens ist die Entwicklung bei Blue-ray-Anlagen. Bei Lang & Schwarz büßte die Aktie etwas mehr als fünf Prozent ein.

Der IT-Dienstleister Cancom besorgt sich frisches Geld von einem Investor. Dazu soll das Grundkapital unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre um gut eine Million Euro erhöht werden. Der Unternehmer Johann Vielbarth bezahlt für die neuen Aktien 11 Euro pro Stück. Am Donnerstag hatten Cancom-Titel das Xetra-Hauptgeschäft bei 11,13 Euro beendet. Vielbarth will laut Cancom das Wachstum der Gruppe als Ankeraktionär unterstützen und die mit der Kapitalerhöhung erworbenen Aktien langfristig halten./ck/rum

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