FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Eurozone könnte das tiefe Konjunkturtal bald hinter sich lassen. Hierauf deuten neue Frühindikatoren aus dem Währungsraum hin, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. So verbesserte sich die Wirtschaftsstimmung, gemessen am Economic Sentiment Indicator ESI, im Februar spürbar und zum vierten Mal in Folge. Auch das europäische Geschäftsklima BCI hellte sich weiter auf, Neuaufträge und Produktionsaussichten der Unternehmen verbesserten sich deutlich. Großes Risiko bleibt der Wahlausgang in Italien, der politischen Stillstand in der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft befürchten lässt.
Gemischte Resultate lieferten unterdessen neue Zahlen aus dem europäischen Bankensektor. Positive Signale kamen von der Geldmenge: Das Wachstum der eng gefassten Geldmenge M1, die als Vorlaufindikator für die Konjunkturentwicklung gilt, legte im Januar spürbar zu. Die Kreditvergabe der Banken bleibt jedoch schwach, sie war zu Jahresbeginn abermals rückläufig. Bankvolkswirte erklären diesen seit Monaten anhaltenden Trend vor allem mit der rezessionsbedingt schwachen Kreditnachfrage in Südeuropa. Zugleich bleibt das Kreditangebot der Banken begrenzt, wie jüngste Umfragen der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen.
Trotz der verhaltenen Lage im Finanzsektor geben sich Beobachter zuversichtlich für die Realwirtschaft. Die Volkswirte der Commerzbank erwarten, dass die Eurozone im ersten Vierteljahr aus der seit Mitte 2012 andauernden Rezession findet und um etwa ein viertel Prozent wächst. 'An der konjunkturellen Spaltung zwischen der südlichen Peripherie und dem Kern wird sich 2013 allerdings nichts ändern.' Mit anderen Worten: Das Wachstumsgefälle im Währungsraum wird steil bleiben. Während die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn wohl wieder deutlich wachsen wird, dürften Krisenländer wie Italien und Spanien erst Ende 2013 die Wende zum Besseren schaffen.
Zünglein an der Wage bleibt aber die Schuldenkrise. Mit dem Wahlpatt in Italien ist die Unsicherheit an den Finanzmärkten wieder deutlich gestiegen. Die Gefahr ist hoch, dass hierdurch die konjunkturelle Erholung gelähmt wird. Insbesondere Ende 2011 und Mitte 2012 hatten Ängste vor einem Zerfall des Euroraums die Konsum- und Investitionsneigung stark verringert. Die Wende zeichnete sich erst ab, als die EZB intervenierte und unbegrenzte Anleihekäufe zur Stabilisierung der Zinskosten angeschlagener Euroländer in Aussicht stellte. Doch gerade das EZB-Anleihekaufprogramm OMT, das Reformen und Sparbemühungen voraussetzt, könnte mit dem drohenden Politikstau in Italien an Schlagkraft verlieren./bgf/jkr
Gemischte Resultate lieferten unterdessen neue Zahlen aus dem europäischen Bankensektor. Positive Signale kamen von der Geldmenge: Das Wachstum der eng gefassten Geldmenge M1, die als Vorlaufindikator für die Konjunkturentwicklung gilt, legte im Januar spürbar zu. Die Kreditvergabe der Banken bleibt jedoch schwach, sie war zu Jahresbeginn abermals rückläufig. Bankvolkswirte erklären diesen seit Monaten anhaltenden Trend vor allem mit der rezessionsbedingt schwachen Kreditnachfrage in Südeuropa. Zugleich bleibt das Kreditangebot der Banken begrenzt, wie jüngste Umfragen der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen.
Trotz der verhaltenen Lage im Finanzsektor geben sich Beobachter zuversichtlich für die Realwirtschaft. Die Volkswirte der Commerzbank erwarten, dass die Eurozone im ersten Vierteljahr aus der seit Mitte 2012 andauernden Rezession findet und um etwa ein viertel Prozent wächst. 'An der konjunkturellen Spaltung zwischen der südlichen Peripherie und dem Kern wird sich 2013 allerdings nichts ändern.' Mit anderen Worten: Das Wachstumsgefälle im Währungsraum wird steil bleiben. Während die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn wohl wieder deutlich wachsen wird, dürften Krisenländer wie Italien und Spanien erst Ende 2013 die Wende zum Besseren schaffen.
Zünglein an der Wage bleibt aber die Schuldenkrise. Mit dem Wahlpatt in Italien ist die Unsicherheit an den Finanzmärkten wieder deutlich gestiegen. Die Gefahr ist hoch, dass hierdurch die konjunkturelle Erholung gelähmt wird. Insbesondere Ende 2011 und Mitte 2012 hatten Ängste vor einem Zerfall des Euroraums die Konsum- und Investitionsneigung stark verringert. Die Wende zeichnete sich erst ab, als die EZB intervenierte und unbegrenzte Anleihekäufe zur Stabilisierung der Zinskosten angeschlagener Euroländer in Aussicht stellte. Doch gerade das EZB-Anleihekaufprogramm OMT, das Reformen und Sparbemühungen voraussetzt, könnte mit dem drohenden Politikstau in Italien an Schlagkraft verlieren./bgf/jkr