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FOKUS 3-Erleichterung nach griechischem Hilfsantrag hilft Dax

Veröffentlicht am 23.04.2010, 18:09

* Griechenland macht Ernst und beantragt EU- und IWF-Hilfen

* Adidas nach höherer Gewinnprognose gefragt

* Spekulationen über Kapitalerhöhung bei Deutscher Bank

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 23. Apr (Reuters) - Der griechische Antrag auf Nothilfe hat die Anleger am europäischen Aktienmarkt am Freitag zunächst aufatmen lassen. Robuste Zwischenbilanzen wie von Adidas sowie ein unerwartet starker Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex trieben die Kurse zusätzlich nach oben. Zudem stützte eine spürbare Belebung auf dem US-Eigenheimmarkt im März die Kurse. Der Dax<.GDAXI> schloss 1,5 Prozent fester bei 6259 Zählern. Der Pariser CAC40<.FCHI> gewann 0,7 Prozent, der europäische Stoxx50<.STOXX50> lag 0,3 Prozent im Plus. Die Gemeinschaftswährung Euro kletterte wieder deutlich über 1,33 Dollar.

"Am Markt ist man ziemlich erleichtert, dass Griechenland jetzt die Hilfen der Euroländer und des IWF abruft", sagte ein Händler. "Damit ist die Gefahr einer Staatspleite erst einmal gebannt." Zu den großen Profiteuren zählten europaweit Finanzwerte. Die Anleger blieben aber auf der Hut. Der griechische Bankenindex<.FTATBNK>, der zwischenzeitlich knapp fünf Prozent zugelegt hatte, schloss quasi unverändert. Die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen gaben zwar nach, hielten sich aber auf hohem Niveau. "Ich glaube, wir sehen hier lediglich eine Zwischenerholung", sagte Aktienmarktstratege Dirk Apel vom Vermögensverwalter Marcard, Stein & Co in Hamburg. Bevor wirklich Entwarnung gegeben werden könne, bleibe noch viel zu tun.

ADIDAS ÜBERZEUGT MIT AUSBLICK

Zu den beliebtesten Werten an der Frankfurter Börse zählten mit einem Plus von 3,9 Prozent die Aktien von Adidas. Der Konzern hatte seine Gewinnprognose für das WM-Jahr 2010 erhöht. Die Aktien des Konkurrenten Puma zogen ebenfalls um 3,8 Prozent an. Gefragt waren auch die Titel von MAN, die im Schlepptau eines überraschenden Gewinnsprungs von Volvo um 4,6 Prozent zulegten. Bei dem schwedischen Konkurrenten hat sich ein striktes Sparprogramm ausgezahlt, außerdem geht der weltweit zweitgrößte Nutzfahrzeug-Hersteller weiterhin von einer Erholung auf wichtigen Absatzmärkten aus. Volvo-Titel schossen um gut zehn Prozent nach oben. Auch Daimler profitierten mit einem Plus von 2,7 Prozent.

Bei den Finanzwerten legten die Aktien der Deutschen Börse um 4,1 Prozent zu. Nach Spekulationen über eine angeblich bevorstehende Kapitalerhöhung, um die vollständige Übernahme der Postbank zu finanzieren, gerieten dagegen die Aktien der Deutschen Bank unter Druck. Bis Handelsschluss grenzte sich das Minus aber auf 0,35 Prozent ein. Postbank-Aktien zogen um 3,1 Prozent an.

Im europäischen Telekomsektor gewannen Titel von Ericsson 10,3 Prozent. Die Investoren störten sich offenbar nicht an dem etwas schlechter als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnis, sondern erfreuten sich am starken Margenwachstum. Die Papiere des finnischen Konkurrenten Nokia, der am Vortag mit einer Prognosesenkung enttäuscht hatte, setzten ihre Talfahrt fort und fielen um weitere zwei Prozent auf 9,49 Euro.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Kathrin Schich)

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