(Neu: Höhere Kosten für Abwassersysteme, Aktienkurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Streiks, Schnee und der Schrumpfkurs vieler Fluggesellschaften haben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport den Start ins Jahr verdorben. Weil nach der neuen Landebahn nun auch der neue Flugsteig A-Plus teuer zu Buche schlug, brach der Überschuss um zwei Drittel auf 5,1 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Für das laufende Jahr erwartet Fraport-Chef Stefan Schulte an Deutschlands größtem Flughafen nicht mehr Passagiere als im Vorjahr. Bei weiteren Streiks könnten es eher weniger werden, fürchtet er.
Die Fraport-Aktie ging nach den Nachrichten in den Sinkflug über. Am Morgen verlor das Papier an der Frankfurter Börse 2,11 Prozent auf 45,55 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im MDax. Während Umsatz und Nettogewinn besser ausfielen als von Analysten erwartet, verfehlte der operative Gewinn die Prognosen.
Im ersten Quartal kam es für Fraport knüppeldick: Nachdem Lufthansa und Air Berlin ihren Winterflugplan zusammengestrichen hatten, legte zusätzlich heftiger Schneefall den Flughafen zeitweise lahm. Außerdem zog der Warnstreik der Lufthansa-Bodenmitarbeiter im März hunderte Flugausfälle nach sich. Auch deshalb zählte der Frankfurter Flughafen im ersten Quartal nur 11,9 Millionen Reisende - zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Der nächste Warnstreik brockte Fraport auch im April ein Minus ein: Nach vorläufigen Zahlen ging die Zahl der Fluggäste im abgelaufenen Monat um 2,2 Prozent zurück. Wegen des Ausstands hatte die Lufthansa ihren Flugbetrieb einen Tag lang fast vollständig eingestellt.
Fraport-Chef Stefan Schulte sieht sein Unternehmen für 2013 zwar auf Kurs zu den im März gesetzten Zielen. Eine durchgreifende konjunkturelle Trendwende sei 2013 allerdings noch nicht zu erwarten, sagte er. Die Zahl der Passagiere dürfte in Frankfurt daher auf der Höhe des Vorjahresniveaus bleiben - allerdings nur, wenn keine weiteren Streiks die Pläne durchkreuzen. Nur an den Konzernflughäfen im Ausland rechnet er mit steigenden Fluggastzahlen. Das EBITDA soll konzernweit auf 870 bis 890 Millionen Euro steigen. Der Nettogewinn dürfte allerdings sinken.
Im traditionell schwachen ersten Quartal profitierte Fraport immerhin vom Erfolg seiner Einkaufsmeilen am Drehkreuz Frankfurt. Auch dank der starken Entwicklung am Fraport-Flughafen in Perus Hauptstadt Lima stieg der Konzernumsatz um zwei Prozent auf 550,2 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging jedoch um fünf Prozent auf 131,1 Millionen Euro zurück, nachdem er ein Jahr zuvor von einem Immobiliengeschäft nach oben getrieben worden war.
Das Unternehmen richtet sich zudem auf erhöhte Kosten für die Behandlung der Abwässer von seinen Start- und Landebahnen ein. Die zu erwartenden Belastungen für neue Entwässerungssysteme der beiden zentralen Start- und Landebahnen sowie der Startbahn West wurden von bis zu 130 Millionen Euro auf bis zu 330 Millionen Euro hochgesetzt. Ein behördlicher Bescheid liege aber noch nicht vor, hieß es./stw/ceb/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX) - Streiks, Schnee und der Schrumpfkurs vieler Fluggesellschaften haben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport
Die Fraport-Aktie ging nach den Nachrichten in den Sinkflug über. Am Morgen verlor das Papier an der Frankfurter Börse 2,11 Prozent auf 45,55 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im MDax
Im ersten Quartal kam es für Fraport knüppeldick: Nachdem Lufthansa und Air Berlin ihren Winterflugplan zusammengestrichen hatten, legte zusätzlich heftiger Schneefall den Flughafen zeitweise lahm. Außerdem zog der Warnstreik der Lufthansa-Bodenmitarbeiter im März hunderte Flugausfälle nach sich. Auch deshalb zählte der Frankfurter Flughafen im ersten Quartal nur 11,9 Millionen Reisende - zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Der nächste Warnstreik brockte Fraport auch im April ein Minus ein: Nach vorläufigen Zahlen ging die Zahl der Fluggäste im abgelaufenen Monat um 2,2 Prozent zurück. Wegen des Ausstands hatte die Lufthansa ihren Flugbetrieb einen Tag lang fast vollständig eingestellt.
Fraport-Chef Stefan Schulte sieht sein Unternehmen für 2013 zwar auf Kurs zu den im März gesetzten Zielen. Eine durchgreifende konjunkturelle Trendwende sei 2013 allerdings noch nicht zu erwarten, sagte er. Die Zahl der Passagiere dürfte in Frankfurt daher auf der Höhe des Vorjahresniveaus bleiben - allerdings nur, wenn keine weiteren Streiks die Pläne durchkreuzen. Nur an den Konzernflughäfen im Ausland rechnet er mit steigenden Fluggastzahlen. Das EBITDA soll konzernweit auf 870 bis 890 Millionen Euro steigen. Der Nettogewinn dürfte allerdings sinken.
Im traditionell schwachen ersten Quartal profitierte Fraport immerhin vom Erfolg seiner Einkaufsmeilen am Drehkreuz Frankfurt. Auch dank der starken Entwicklung am Fraport-Flughafen in Perus Hauptstadt Lima stieg der Konzernumsatz um zwei Prozent auf 550,2 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging jedoch um fünf Prozent auf 131,1 Millionen Euro zurück, nachdem er ein Jahr zuvor von einem Immobiliengeschäft nach oben getrieben worden war.
Das Unternehmen richtet sich zudem auf erhöhte Kosten für die Behandlung der Abwässer von seinen Start- und Landebahnen ein. Die zu erwartenden Belastungen für neue Entwässerungssysteme der beiden zentralen Start- und Landebahnen sowie der Startbahn West wurden von bis zu 130 Millionen Euro auf bis zu 330 Millionen Euro hochgesetzt. Ein behördlicher Bescheid liege aber noch nicht vor, hieß es./stw/ceb/fbr