* Gemischtes Bild bei Bankwerten
* Höhere Jahresprognose von Fedex positiv aufgenommen
* US-Konjunkturdaten und Bilanzzahlen im Fokus
(neu: Händler, mehr zu Postbank, Adidas, Lufthansa, Fedex)
Frankfurt, 26. Jul (Reuters) - Die Anleger am deutschen
Aktienmarkt haben die Stresstests für europäische Banken schnell
abgehakt. Zwar legten viele Bankenwerte etwas zu, doch
Gewinnmitnahmen bremsten den Dax<.GDAXI>, nachdem der Leitindex
in der vergangenen Woche gut zwei Prozent gestiegen war. Der
Index pendelte am Montagnachmittag um den Schlussstand von
Freitag und notierte zuletzt bei 6165 Punkten. Finanzwerte
gehörten in Europa zu den größten Gewinnern an den Börsen. Trotz
aller Kritik an der Belastungsprobe für 91 Geldhäuser herrschte
europaweit Erleichterung, dass negative Überraschungen
ausgeblieben sind. Der europäische Stoxx-Branchenindex<.SX7P>
kletterte um 0,3 Prozent.
Die Titel der Deutschen Bank fielen um bis zu drei
Prozent auf 48,28 Euro, erholten sich im Laufe des Nachmittags
aber auf ein Minus von 0,9 Prozent. Händlern zufolge belastete
die Weigerung des Instituts, Einblick in ihr aktuelles
Staatsanleihen-Portfolio zu geben. Ein Sprecher der Bank
signalisierte indes, dass der Branchenprimus dies bei den
Quartalszahlen am Dienstag nachholen werde. Einige Händler
äußerten zudem die Befürchtung, dass die Deutsche Bank letztlich
im Krisenfall für das nicht allzu gute Abschneiden ihrer Tochter
Postbank geradestehen müsste.
Wegen der Spekulationen um ein solch stärkeres Engagement
der Deutschen Bank griffen Anleger Händlern zufolge bei den
Titeln der Postbank zu. Die Aktien des im MDax<.MDAXI>
gelisteten Instituts gewannen 1,9 Prozent, obwohl die Postbank
das schärfste Stresstest-Szenario nur mit einer Kernkapitalquote
von 6,6 Prozent bestanden hatte. Die Papiere der
Commerzbank waren mit einem Plus von 1,2 Prozent die
Favoriten im Dax. Die teilverstaatlichte Bank hatte im
Stresstest vergleichsweise gut abgeschnitten. Mit Blick auf
andere europäische Märkte zogen vor allem die französischen
Banken - Societe Generale und BNP Paribas -
nach ihrem guten Abschneiden zeitweise um rund drei Prozent an.
FEDEX HILFT DEUTSCHE POST AUF DIE SPRÜNGE
Die höheren Prognosen des US-Paketdienstleisters
FedEx verhalfen der Deutschen Post zu Kursgewinnen. Die
Aktien der Deutschen Post stiegen um 1,3 Prozent. Auch
die Wall Street<.DJI> startete mit leichten Kursgewinnen in den
Tag. Ihre Aufmerksamkeit richteten die Investoren laut Händlern
vor allem aber auf die zahlreichen US-Konjunkturdaten, die in
den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Neben den
US-Neubauverkäufen standen vor allem das Verbrauchervertrauen am
Dienstag und die erste Schätzung zum US-Wachstum für das zweite
Quartal am Freitag auf der Agenda. Die Analysten der Helaba
gingen davon aus, dass sich das Bild der nachlassenden
Wachstumsgeschwindigkeit in den USA verfestigen dürfte.
ADIDAS UNTER DRUCK - LUFTHANSA GEFRAGT
Mit einem Minus von 0,9 Prozent stand in Frankfurt die Aktie
von Adidas von allen Dax-Werten am deutlichsten unter
Druck, nachdem sie am Freitag nach guten Quartalszahlen des
Sportartikelherstellers um drei Prozent zugelegt hatten. Die
Papiere von Lufthansa zogen vor der Veröffentlichung
der Quartalszahlen am Donnerstag um 0,5 Prozent an. "Wir rechnen
nach den jüngsten Konzernaussagen damit, dass Lufhansa sehr sehr
gute Zahlen vorlegen wird", sagte ein Händler. "Speziell wenn
sie ihre Prognose anheben, was ich mir gut vorstellen kann, wird
das der Aktie weiter Auftrieb geben."
Unter den Nebenwerten besonders gefragt waren
Smartrac, die im Vorfeld ihrer Zwischenergebnisse an die
Spitze des TecDax<.TECDAX> stiegen. Die Titel verteuerten sich
um 3,5 Prozent auf 14,41 Euro. Es sei mit einem deutlichen
Umsatzanstieg im zweiten Quartal zu rechnen, erklärten die
Analysten von Close Brothers Seydler und verwiesen auf eine
starke Erholung bei der Nachfrage der Endkunden. Im TecDax
gesucht waren auch Manz. Sie legten nach einem
positiven Analystenkommentar zur Kooperation mit Würth Solar um
2,4 Prozent zu.
(Reporter: Daniela Pegna und Tom Körkemeier; redigiert von
Kerstin Leitel)