FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist auf den höchsten Stand in seiner 25-jährigen Geschichte gestiegen. Mit zeitweise 8.626,11 Punkten wurde am Montag die alte Bestmarke vom Mai dieses Jahres geknackt. Am Ende stellte der deutsche Leitindex mit einem Plus von 1,22 Prozent auf 8.613,00 Punkte auch auf Schlusskursbasis einen Rekord auf. Hauptgrund war laut Börsianern die zurückgezogene Kandidatur von Ex-US-Finanzminister Larry Summers für den Chefposten der US-Notenbank Fed. Das habe dem Dax den entscheidenden Schub gegeben, sagte Daniel Saurenz von Feingold Research. Der MDax für mittelgroße Werte gewann 1,10 Prozent auf 15.004,19 Punkte. Er hatte zuvor bei 15.034,88 Punkten ebenfalls eine Bestmarke erreicht. Für den TecDax ging es um 1,17 Prozent auf 1.075,93 Punkte nach oben.
Zwar ist mit dem Ausscheiden von Summers noch nicht klar, wer nach dem scheidenden Fed-Chef Ben Bernanke künftig die Geschicke der US-Notenbank lenkt. Die bislang als größte Rivalin von Summers gehandelte Vizepräsidentin der Fed, Janet Yellen, gilt aber im Allgemeinen als Befürworterin einer lockeren Geldpolitik, wie sie derzeit auch Bernanke betreibt. Am Markt herrscht daher die Hoffnung, dass die Zügel künftig weniger straff angezogen werden als möglicherweise unter Summers. Aktienhändler Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel in Frankfurt kommentierte, die Wall Street bekomme mit Yellen nun vermutlich die Kandidatin für den Posten, die sie haben wolle.
DRAGHI BEKRÄFTIGT ZINSVERSPRECHEN
Es müsse sich zeigen, ob die Unternehmensgewinne das derzeitige Kursniveau rechtfertigten, warnte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner zum neuen Rekordhoch. 'Viel Liquidität hilft zwar den Finanz- und Kapitalmärkten, ist bisher aber nicht wirklich in der Realwirtschaft angekommen', sagte er.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat klar gemacht, dass sie den Geldhahn so schnell nicht stärker zudrehen wird. Der Leitzins im Euroraum werde angesichts verhaltener Inflation und schwachen Aufschwungs für längere Zeit auf dem aktuellen Rekordtief von 0,5 Prozent verharren oder sogar noch sinken. Das bekräftigte EZB-Präsident Mario Draghi in Berlin auf einer Veranstaltung führender Wirtschaftsverbände.
HEIDELBERGCEMENT AN DAX-SPITZE
An der Spitze im Dax standen die Aktien von HeidelbergCement und BASF mit 3,73 beziehungsweise 3,65 Prozent Zuwachs. Fresenius-Papiere stiegen um 2,70 Prozent. Nachdem der Medizinkonzern vom Klinikbetreiber Rhön-Klinikum 43 Häuser übernehmen will, äußerten sich Analysten positiv zu dem am Freitag angekündigten Kauf. Aktien von K+S zogen um 2,48 Prozent an. Sie waren bereits am Freitag von neuen Spekulationen um den Kalidüngermarkt befeuert worden. Demnach will der russische Unternehmer Wladimir Kogan - er gilt als ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin - die Kontrolle über den weltgrößten Kalidünger-Produzenten Uralkali erlangen.
Aktien der Lufthansa gerieten nach der Nachricht des Abtritts von Vorstandschef Christoph Franz am Morgen zunächst kurz in Turbulenzen, lagen aber am Schluss mit moderaten Gewinnen von 0,43 Prozent im Dax-Mittelfeld. Die Aktien von ThyssenKrupp hingegen verloren 0,59 Prozent. Der Industrie- und Stahlkonzern sieht sich beim geplanten Verkauf seiner Stahlwerke in Übersee Branchenkennern zufolge zu einer Notlösung gezwungen und könnte zumindest an dem Werk in Brasilien festhalten. Im RWE -Kursrutsch von 1,25 Prozent am Dax-Ende sahen Experten vor allem eine Korrektur nach dem vorangegangenen Höhenflug.
EUROKURS STEIGT
Der EuroStoxx 50 legte um 0,96 Prozent auf 2894,64 Punkte zu, in Paris gewann der Leitindex ebenfalls rund ein Prozent. Der Londoner FTSE 100 verzeichnete mit 0,6 Prozent ebenfalls Gewinne. In den USA stieg der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 1,05 Prozent.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,62 Prozent am Freitag auf 1,56 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,26 Prozent auf 132,68 Punkte zu. Der Bund-Future gewann 0,35 Prozent auf 138,42 Punkte. Weil der Dollar wegen der Spekulationen um die Nachfolge von Bernanke unter Druck geriet, stieg der Kurs des Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3357 (Freitag: 1,3295) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7487 (0,7522) Euro./men/he
--- Von Marco Engemann, dpa-AFX ---
Zwar ist mit dem Ausscheiden von Summers noch nicht klar, wer nach dem scheidenden Fed-Chef Ben Bernanke künftig die Geschicke der US-Notenbank lenkt. Die bislang als größte Rivalin von Summers gehandelte Vizepräsidentin der Fed, Janet Yellen, gilt aber im Allgemeinen als Befürworterin einer lockeren Geldpolitik, wie sie derzeit auch Bernanke betreibt. Am Markt herrscht daher die Hoffnung, dass die Zügel künftig weniger straff angezogen werden als möglicherweise unter Summers. Aktienhändler Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel in Frankfurt kommentierte, die Wall Street bekomme mit Yellen nun vermutlich die Kandidatin für den Posten, die sie haben wolle.
DRAGHI BEKRÄFTIGT ZINSVERSPRECHEN
Es müsse sich zeigen, ob die Unternehmensgewinne das derzeitige Kursniveau rechtfertigten, warnte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner zum neuen Rekordhoch. 'Viel Liquidität hilft zwar den Finanz- und Kapitalmärkten, ist bisher aber nicht wirklich in der Realwirtschaft angekommen', sagte er.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat klar gemacht, dass sie den Geldhahn so schnell nicht stärker zudrehen wird. Der Leitzins im Euroraum werde angesichts verhaltener Inflation und schwachen Aufschwungs für längere Zeit auf dem aktuellen Rekordtief von 0,5 Prozent verharren oder sogar noch sinken. Das bekräftigte EZB-Präsident Mario Draghi in Berlin auf einer Veranstaltung führender Wirtschaftsverbände.
HEIDELBERGCEMENT AN DAX-SPITZE
An der Spitze im Dax standen die Aktien von HeidelbergCement
Aktien der Lufthansa
EUROKURS STEIGT
Der EuroStoxx 50
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,62 Prozent am Freitag auf 1,56 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,26 Prozent auf 132,68 Punkte zu. Der Bund-Future gewann 0,35 Prozent auf 138,42 Punkte. Weil der Dollar wegen der Spekulationen um die Nachfolge von Bernanke unter Druck geriet, stieg der Kurs des Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3357 (Freitag: 1,3295) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7487 (0,7522) Euro./men/he
--- Von Marco Engemann, dpa-AFX ---