Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: 500-Millionen-Fonds für Umwandlung von Kliniken in Altenheime

Veröffentlicht am 08.11.2013, 19:43
Aktualisiert 08.11.2013, 19:44
BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der drohenden Pleite Hunderter Krankenhäuser in Deutschland wollen Union und SPD einen 500-Millionen-Euro-Fonds zur Umwandlung von Kliniken schaffen. Den Kommunen und Kreisen könne so geholfen werden, Krankenhäuser zum Beispiel in Altenheime oder medizinische Versorgungszentren umzuwandeln, sagte CDU-Verhandlungsführer Jens Spahn nach weiteren Koalitionsverhandlungen seiner Arbeitsgruppe am Freitag in Berlin.

'Das ist ein wichtiger Schritt, um den sich wandelnden demografischen Verhältnissen gerecht zu werden', ergänzte SPD-Verhandlungsführer Karl Lauterbach. 'Wir haben ein Überangebot an Krankenhäusern, die keine wirtschaftliche Perspektive haben.' Dagegen fehlt es nach seinen Angaben oft an der Versorgung steigender Zahlen von Chronikern und an Pflegeangeboten.

Der Geldtopf soll laut Spahn aus Mitteln des Gesundheitsfonds, also im Wesentlichen aus Beitragsgeldern, gespeist werden. Er soll Umwandlungsprojekte, an denen sich etwa auch Kreise oder Kommunen beteiligen, mit bis zu 50 Prozent mitfinanzieren. Auch Zusammenschlüsse mehrerer Krankenhäuser könnten womöglich so mitfinanziert werden, hieß es aus Verhandlungskreisen.

Die CSU setzte dabei dem Vernehmen nach durch, dass in die Planungshoheit der Länder bei den Kliniken nicht eingegriffen wird. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sagte zu den Plänen: 'Das ist wie ein Konjunkturprogramm.'

Heute gibt es vor Ort meist massive Widerstände und Proteste, wenn Kliniken schließen. Spahn sagte, wichtig sei es nun, vor Ort neue Perspektiven zu geben, auch was die Arbeitsplätze anbelangt. 27 Prozent der rund 2000 Krankenhäuser sind nach dem Krankenhaus-Rating-Report 2013 insolvenzgefährdet.

Gegen immer stärker steigende Operationszahlen - etwa Eingriffe am Rücken oder an Gelenken - sollen Patienten verstärkt auf die Möglichkeit hingewiesen werden, Zweitmeinungen einzuholen. Zwischen Veranlassung und Durchführung einer OP soll - wenn medizinisch möglich - eine Zehn-Tages-Frist eingeführt werden. In dieser Zeit soll der Patient selbst eine zweite Arztmeinung einholen können. Das Verfahren soll auf bestimmte Operationen begrenzt sein. Die Kassen sollten das bezahlen müssen, sagte Lauterbach.

Verbesserungen in der Krankenpflege erwarten sich Union und SPD dadurch, dass Kliniken künftig nachweisen sollen, dass sie bezahlte Pflegeleistungen wirklich erbracht haben.

Die Kassen reagierten positiv auf die Umstrukturierungspläne. 'Finanzielle Anreize, um das Klinikangebot besser am Bedarf der Patienten auszurichten, halten wir für sinnvoll', sagte ihr Verbandssprecher Florian Lanz. Neues Beitragsgeld brauche es dafür aber nicht. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, sagte hingegen, eine kostendeckende Klinikfinanzierung wäre besser./bw/DP/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.