WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag leichten Verlusten geschlossen. Der ATX F:ATX fiel um 0,27 Prozent auf 2.491,62 Punkte. Angesichts nur weniger Unternehmensnachrichten richtete sich das Hauptaugenmerk der Anleger auf konjunkturelle Aspekte. Doch weder die durchwachsen ausgefallenen europäischen Wirtschaftsdaten noch die über den Erwartungen gelegenen US-Konjunkturnachrichten konnten die Märkte stärker bewegen.
Das Verbrauchervertrauen in den USA hat sich im Juni aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg um 0,6 Punkte auf 82,5 Zähler. Analysten hatten nur mit 82,0 Punkten gerechnet.
Unter den österreichischen Indexschwergewichten drückten Voestalpine (FSE:VAS) (EAV:VOE) mit einem Minus von 0,98 Prozent auf 34,52 Euro etwas auf den ATX. Die Aktien des Ölkonzerns OMV (FSE:OMV) (EAV:OMV) schlossen 0,76 Prozent tiefer bei 32,84 Euro. Am Donnerstag hatten Medienberichte und Aussagen des österreichischen Grünen-Abgeordneten Peter Pilz zu einem möglichen Verkauf der OMV-Anteile an Gazprom (SQ1:OGZD) (FSE:GAZ) für Aufsehen gesorgt. Am Freitag hatte der Gazprom-Konzern Gespräche über den Kauf von Anteilen am größten österreichischen Unternehmen jedoch dementiert.
Die Aktien der Agrana mussten einen Abschlag in Höhe von 1,72 Prozent auf 86,93 Euro verbuchen. Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern erwartet aufgrund des anhaltenden Preisdrucks bei Zucker und Bioethanol eine "deutliche Abschwächung" beim Betriebsergebnis (Ebit) für das laufende Geschäftsjahr. Auch beim Konzernumsatz rechnet Agrana mit einem Rückgang.
Die Aktien der Banken zeichneten kein klares Bild. Während die Titel der Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS) um 0,74 Prozent schwächer bei 23,51 Euro schlossen, tendierten Raiffeisen (EAV:RIBH) (FSE:RAW) unverändert bei 23,20 Euro. Bei den Versicherern schwächten sich Uniqa um 1,55 Prozent auf 9,39 Euro ab.
Die Aktien von S Immo legten am oberen Ende der Kurstafel um 3,03 Prozent auf 5,91 Euro zu. Rosenbauer zählten mit einem Anstieg um 2,36 Prozent auf 63,00 Euro ebenfalls zu den größeren Gewinnern.
Die Telekom Austria (EAV:TKA) (FSE:TA1) geriet nach einem vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangten 400 Millionen Euro schweren Abschreibungsbedarf bei ihrer bulgarischen Tochter Mobiltel ins Visier der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA. Die FMA habe umgehend eine Untersuchung wegen mutmaßlicher Verletzung der Adhoc-Pflicht eingeleitet, berichtete die Tageszeitung "Die Presse" am Freitag. Die Aktien des Unternehmens zeigten sich mit plus 0,03 Prozent auf 7,12 Euro jedoch kaum verändert.tw