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ROUNDUP 2: DMG Mori Seiki wird profitabler - Marktumfeld schwierig - Aktie fällt

Veröffentlicht am 28.10.2014, 12:53
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n (Neu: Interviewaussagen des Vorstandschefs, Analystenstimmen, Aktienreaktion)

BIELEFELD (dpa-AFX) - Dunkle Wolken ziehen über DMG Mori Seiki F:GIL auf - und das, obwohl der deutsche Maschinenbauer das dritte Quartal mit einem deutlichen Gewinnplus abgeschlossen hat. Die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten belasten zunehmend die Wirtschaft in Europa, sagte Vorstandschef Rüdiger Kapitza der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Jahresziele bleiben indes unangetastet. "Wir müssen aber noch im vierten Quartal einiges leisten, sowohl beim Umsatz, Auftragseingang als auch beim Ebit", fügte er hinzu.

Die Reaktion an der Börse war negativ: Bis zum Mittag fiel die Aktie um mehr als acht Prozent und lag damit am MDax-Ende. Analyst Holger Schmidt vom Bankhaus Equinet sah die Ergebnisse unter den Erwartungen und von einer Nachfrageschwäche geprägt. Es sehe nun so aus, als ob das Unternehmen "nur noch" seine ursprünglichen Jahresziele erreichen, nicht aber die Markterwartungen erfüllen werde. Horst Bertram von der Baader Bank lobte die Margenentwicklung, monierte jedoch den schwächeren Auftragstrend. Die Aussichten für das Restjahr hält er allerdings für solide und den bestätigten Unternehmensausblick unverändert für zurückhaltend.

Kapitza zeigte sich zuversichtlich, die Ziele für das Gesamtjahr trotz abkühlender Wirtschaft in Europa zu erreichen. "Im Oktober haben wir neue Aufträge aus den Herbstmessen in Italien und der Türkei eingefahren", sagte er. "Wir sind nun auf den Weg nach Japan." Dort findet die wichtigste Messe für Werkzeugmaschinen in dem asiatischen Land statt. "Damit können wir klar sagen, dass wir deutlich über dem Vorjahr liegen werden."

Die Ukraine-Krise hinterlässt hingegen auch beim MDax-Unternehmen Spuren. "Das Geschäft in Russland ist viel schwieriger geworden", sagte Kapitza. Dabei verwies er vor allem auf die verstärkten Exportkontrollen auch bei zivilen Produkten. Zudem seien die russischen Partner enttäuscht von der europäischen Politik. Russland orientiere sich deshalb nach Asien und baue verstärkt Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen aus Indien und China auf.

Dennoch laufen die Geschäfte in Russland für den Hersteller von Werkzeugmaschinen besser. "Im vergangenen Jahr hatten wir in Russland neue Aufträge im Wert von knapp 100 Millionen Euro an Land gezogen, dieses Jahr werden es mehr als 100 Millionen Euro werden", zeigte sich Kapitza zuversichtlich. Derzeit baut DMG Mori Seiki sein Geschäft in Russland unter anderem mit einem neuen Werk aus. Mit der Produktion vor Ort könnten die Kosten um mindestens 15 Prozent reduziert werden.

Anders als in Europa drückt der Konflikt mit Russland nicht auf die konjunkturelle Stimmung in den USA und Asien. "Amerika läuft gut, dort spielt die Ukraine keine Rolle", sagte Kapitza. Auch in Asien sei das so. Dabei profitiert das Unternehmen in Asien vor allem von der Kooperation mit dem japanischen Partner Mori Seiki und kann dadurch kleinere Märkte wie etwa die Philippinen, Thailand, Malaysia und Vietnam bedienen. Dort wollen die Bielefelder mit dem Partner zukünftig in neue Technologie und Mitarbeiter investieren.

Insgesamt halten sich die Auswirkungen der abkühlenden Weltwirtschaft für den weltweit aufgestellten Maschinenbauer noch in Grenzen. So sank zwar der Auftragseingang im dritten Quartal um 3 Prozent auf 530,7 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte DMG Mori Seiki allerdings zusätzlich Aufträge auf der Messe für Werkzeugmaschinen EMO in Hannover ergattert.

Der Umsatz stieg wegen der weiterhin gut gefüllten Auftragsbücher im dritten Jahresviertel um 4 Prozent auf 528,0 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern schnellte im Zeitraum von Juli bis September um ein knapp Fünftel auf 29,1 Millionen Euro nach oben. Das operative Ergebnis (Ebit) legte um 12 Prozent auf 43,9 Millionen Euro zu. Analysten hatten allerdings mit etwas mehr gerechnet.

Die Jahresziele bestätigte der Konzern. DMG Mori Seiki erwartet weiterhin ein Umsatzplus von etwa 10 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro bei einem Auftragseingang von 2,3 Milliarden Euro. Das Ebit soll bei rund 175 Millionen Euro und der Vorsteuergewinn bei rund 165 Millionen Euro liegen. Zudem plant das Unternehmen, eine höhere Dividende an seine Aktionäre auszuschütten.br

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