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FOKUS 3-Roche und Nestle stützen Schweizer Börse

Veröffentlicht am 13.01.2009, 18:05
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Zürich, 13. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag mit Verlusten auf breiter Front geschlossen. Die Blue Chips Nestle mit einem marginalen und Roche mit einem deutlichen Kursgewinn verliehen dem Markt aber eine Stütze, sie konnten einen Index-Schlusstand mit einem Minus davor aber auch nicht verhindern. Vorübergehend war der Index auf den tiefsten Stand des noch jungen Jahres gefallen.

Sinkende Rohstoffpreise und der missglückte Start in die Saison der US-Unternehmensberichterstattung sowie die Furcht vor weiteren Verlusten bei den Banken belasteten die Notierungen. Vor allem nach Anschlusskäufen im Schwergewichten Roche konnte sich der Markt von den Tiefstwerten aber wieder lösen.

Der SMI <.SSMI> schloss um 1,03 Prozent tiefer bei 5534 Punkten. Mit dem Tagestief bei 5452 Punkten sank der Index erstmals unter die Ende 2008 verzeichnete Marke von 5534 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> verlor 1,1 Prozent auf 4569,72 Zähler.

"Der Auftakt der Saison der Unternehmensberichterstattung ist gründlich missglückt", sagte ein Händler und verwies auf den unerwartet hohen Verlust beim US-Aluminiumproduzenten Alcoa . Dieser habe die Stimmung im Markt merklich eingetrübt und vor allem zyklische Werte wie ABB, Autozulieferer oder den Chemiesektor belastet, sagte ein Händler. ABB verloren 3,9 Prozent.

Die UBS-Aktien, die am Vortag über sechs Prozent abgesackt waren, büssten 5,3 Prozent ein. Auch Credit Suisse sanken fünf Prozent. Die Bankaktien standen europaweit unter Druck. Der Bankenindex<.SX7P> verlor knapp drei Prozent.

Händler verwiesen auf die Spekulationen in Zeitungen über hohe Verluste bei der UBS und den massiven Kurseinbruch bei Citigroup, die den Sektor belasteten. Die Gespräche zwischen Citigroup und Morgan Stanley um eine Zusammenlegung des Brokergeschäfts würden als Akt der Verzweiflung eingestuft, sagten Händler.

Aber auch die Versicherungen Swiss Life, Swiss Re und Zurich verloren zwischen knapp zwei und knapp fünf Prozent.

Die Roche-Genussscheine, die am Vortag wegen Spekulationen und Zweifeln im Zusammenhang mit der Vollübernahme der US-Biotechnologietochter Genentech 3,3 Prozent verloren, schlossen 1,5 Prozent fester. Händler sprachen von einer technischen Gegenbewegung. Zudem erachteten vor allem ausländische Investoren die tieferen Kurse als günstige Gelegenheit.

Der Pharmakonzern ist nach den Worten von Finanzchef Erich Hunziker hinsichtlich der Finanzierung der Transaktion auf Kurs. Einen Zeitungsbericht, dass Roche seine Offerte auf 95 Dollar je Genentech-Aktie anheben könnte, kommentierte Hunziker nicht.

Während die Novartis-Aktie 0,8 Prozent verlor, kletterten die Papiere der Biotechnologiefirma Actelion um sechs Prozent nach oben. Credit Suisse und Goldman Sachs hatten sich positiv über Actelion geäussert. Zudem erhalte der Titel regelmässig Unterstützung von Übernahmespekulationen.

Nach einem Reuters-Interview, in dem Firmenchef Matthias Reinhart erklärt hatte, das Ertragswachstumsziel werde 2008 verfehlt, sei aber mittelfristig erreichbar, schloss die Aktie der VZ Holding 3,8 Prozent schwächer.

Ein positives Studienergebnis verhalf der Aktie von Cytos zu einem Kursanstieg um 1,6 Prozent. Cytos arbeitet bei der Entwicklung und Vermarktung seiner Produkte unter anderem mit den Grosskonzernen Novartis und Pfizer zusammen.

Dagegen litten die Holcim -Aktien darunter, dass Credit Suisse die Gewinnschätzungen für den Baumaterial-Sektor gesenkt und das Kursziel für die Holcim-Aktien auf 41 von 55 sfr reduziert hat. Holcim verloren knapp 5,2 Prozent.

Auch die Titel des Bauchemie- und Klebstoffherstellers Sika und des Telekomausstatters Huber+Suhner verloren Terrain. Ihre ersten Abschlusszahlen hätten die Analystenerwartungen knapp erfüllt. Die Aktienkurse litten aber unter den verhaltenen Aussichten, hiess es.

Die Aktien von Georg Fischer büssten acht Prozent ein. Fischer will bei der Werkzeugmaschinen-Tochter AgieCharmilles 340 Personen oder rund zehn Prozent der Belegschaft streichen und die Produktion straffen. "Das ist eigentlich die Bestätigung, dass die Maschinenbranche im Allgemeinen und die Autozulieferer, zu denen Fischer auch gehört, im Speziellen unter Druck steht", sagte ein Händler.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)

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