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FOKUS 1-EDV-Probleme legen Eurex-Handel vorübergehend lahm

Veröffentlicht am 04.02.2009, 15:50
Aktualisiert 04.02.2009, 15:52

Frankfurt, 04. Feb (Reuters) - Technische Probleme haben den Handel an der Derivatebörse Eurex am Mittwoch für rund eine Stunde komplett lahmgelegt. "Es gab Probleme in der Datenübermittlung, von der nicht alle Teilnehmer gleichermaßen betroffen waren. Deshalb haben wir zum Schutz des Marktes das System komplett angehalten", sagte ein Sprecher der Deutsche-Börse-Tochter. Bislang gab es selten Störungen bei der Eurex. Ein vergleichbares Problem habe es zuletzt 2006 gegeben, so der Sprecher.

Der Ausfall einer der größten Terminbörsen für Finanzderivate störte das Geschäft mit Futures und Optionen weltweit. Nach Eurex-Angaben handeln mehr als 400 Institutionen mit mehr als 8600 Händlern aus 23 Ländern über deren Plattform. "Wir stochern bei der Preisbildung im Nebel und wissen nicht, auf welcher Basis wir Preise berechnen sollen", stöhnte ein Rentenhändler während des System-Stopps. Insbesondere der Stillstand des Bund-Futures habe das Geschäft behindert. Der Terminkontrakt auf die zehnjährige Bundesanleihe gilt als richtungweisend für den europäischen Rentenmarkt und ist einer der wichtigsten Umsatzträger für die Eurex. Das höchste Handelsvolumen wird mit Derivaten auf den Dow Jones Euro Stoxx50<.STOXX50> erzielt.

Etliche Börsianer blieben aber entspannt. Eine Stunde sei kurz, der Effekt für sein Geschäft kaum spürbar, sagte Sebastian Qureshi, Chef der Varengold Wertpapierhandelsbank, die auf den Handel mit Futures und Derivaten spezialisiert ist. "Hier ist so wenig los, es ist kaum aufgefallen", meinte auch ein Aktienhändler.

Die Eurex hatte am Dienstag über einen Einbruch bei den Handelsumsätzen im Januar informiert. Die Anzahl der gehandelten Terminkontrakte war im Vorjahresvergleich um 30 Prozent geschrumpft.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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