FOKUS 1-Wal-Mart und Finanzwerte geben US-Aktienmärkten Auftrieb

New York, 05. Feb (Reuters) - Kursgewinne bei Wal-Mart und Hoffnungen auf neue Bilanzierungsregeln für Banken haben die Wall Street am Donnerstag beflügelt. Zudem spekulierten Börsianer auf eine Abschaffung der Bilanzvorschrift Mark-to-Market, die Finanzinstitute dazu zwingt, Aktiva zum Marktwert in ihren Büchern zu führen. Experten befürchten, dass sie zur Verschärfung der Finanzkrise beigetragen hat.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte legte nach einem schwachen Auftakt bis zum Mittag 1,2 Prozent auf 8051 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> rückte 1,5 Prozent auf 845 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann 1,8 Prozent auf 1542 Punkte. Der Deutsche Aktienindex (Dax)<.GDAXI> schloss in Frankfurt mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 4510 Punkten.

Im frühen Handel hatten schlechte Nachrichten zur Lage der US-Wirtschaft die US-Börsen ins Minus gedrückt. In der größten Volkswirtschaft meldeten sich Ende Januar so viele Menschen arbeitslos wie seit über 26 Jahren nicht mehr.

Im Finanzsektor stützten auch die Quartalsergebnisse der Kreditkartenanbieter Visa und MasterCard die Kurse. Die Anteilsscheine des Branchenführers Visa verteuerten sich um mehr als neun Prozent, die der Nummer 2 um mehr als acht Prozent. Bei Visa laufen die Geschäfte trotz der Finanzkrise prächtig. MasterCard übertraf trotz eines Gewinnrückgangs die Erwartungen und erzielte im Weihnachtsquartal ein Umsatzplus von 14,2 Prozent.

Mit Aufschlägen von knapp fünf Prozent standen die Aktien des Einzelhandelsriesen Wal-Mart nach guten Umsatzzahlen auf den Kauflisten der Börsianer. Dank florierender Geschäfte vor allem mit Lebensmitteln hat der weltgrößte Einzelhändler seinen Umsatz im Januar überraschend kräftig gesteigert. Die Einnahmen in den Filialen, die mindestens seit einem Jahr geöffnet sind, legten um 2,1 Prozent zu. Analysten hatten lediglich mit einem Zuwachs von 1,1 Prozent gerechnet.

Trotz einer Umsatzwarnung wegen der globalen Wirtschaftskrise zogen die Aktien des US-Netzwerkausrüsters Cisco Systems um zwei Prozent an.

Gegen den allgemeinen Markttrend fielen die Aktien der Schnellrestaurantkette Burger King um gut fünf Prozent. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Quartal weniger verdient und senkte seine Geschäftsprognose für 2009.

Gefragt waren dagegen die Aktien des Musikkonzerns Warner Music mit einem Plus von mehr als vier Prozent. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Quartal dank Sondereinnahmen einen Gewinn eingefahren, beim Umsatz jedoch einen Rückgang verbucht. Das Nettoergebnis belief sich auf 23 Millionen Dollar oder 15 Cent je Aktie, nach einem Verlust von 16 Millionen Dollar vor Jahresfrist.

(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Birgit Mittwollen; redigiert von Kerstin Dörr)