(neu: Schlusskurse)
Zürich, 04. Okt (Reuters) - Die Angst vor einer Pleite Griechenlands und mögliche Folgen für den Bankensektor haben der Schweizer Börse am Dienstag neuerliche Verluste beschert. Da das hoch verschuldete Land erst im November mit der nächsten Auszahlung einer Kredittranche rechnen kann, dürfte sich die Lage nicht sobald entspannen, hieß es aus Börsenkreisen. "Das ist Gift für die Märkte", sagte ein Händler. Vor allem Finanzwerte aber auch die Aktien zyklischer Firmen verzeichneten kräftige Kursabschläge.
Der SMI schloss 0,9 Prozent tiefer bei 5444,55 Punkten. Der breite SPI sackte um 1,1 Prozent auf 4914,82 Zähler ab.
Für zusätzlichen Abgabedruck im Bankensektor sorgte eine
Gewinnwarnung der Deutschen Bank
Einzig UBS stachen mit einem Gewinn von 1,4 Prozent in dem insgesamt drei Prozent schwächeren Bankensektor heraus. Trotz des milliardenschweren Handelsskandals erwartet die Bank aufgrund von Sonderfaktoren im dritten Quartal einen moderaten Gewinn, wie es in einer Mitteilung hiess. "Damit hat wohl keiner mehr gerechnet", sagte ein Händler mit Blick auf den vor kurzem bekanntgegebenen milliarden schweren Handelsverlust.
Die Titel der Credit Suisse verloren dagegen 3,5 Prozent. Die Anteile der Versicherungen fielen ebenfalls kräftig: Zurich gaben 2,5 Prozent nach und Swiss Life sackten drei Prozent ab.
Die Titel der als defensiv angesehenen Pharmakonzerne Novartis und Roche büssten zwischen einem halben und einem Prozent ein. Und auch Nestle gaben leicht nach.
Aktien konjunktursensitiver Firmen wie ABB , Adecco oder Clariant fielen bis zu 3,5 Prozent. Holcim holten im späten Geschäft anfängliche Verluste wieder auf und lagen schlossen mit einem leichten Plus von 0,5 Prozent. Händler sagten, zunächst habe der Titel mit Abschlägen auf den 17-prozentigen Kurseinbruch der Aktien der mexikanischen Cemex reagiert. "Die Situation bei Cemex ist nicht mit der von Holcim zu vergleichen", sagte ein Händler. Bei Cemex hegten die Anleger Zweifel an der Finanzkraft des Unternehmens. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)