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DERIVATE-Blackrock prescht mit ETF-Regulierungsvorschlägen vor

Veröffentlicht am 05.10.2011, 14:17
Aktualisiert 05.10.2011, 14:20

Frankfurt, 05. Okt (Reuters) - In der Debatte um mögliche Risiken von börsennotierten Indexfonds (ETFs) hat der US-Anbieter Blackrock eigene Vorschläge zur Regulierung vorgelegt. Der unter der Marke iShares am ETF-Markt auftretende Vermögensverwalter räumte ein, dass durch die zunehmende Komplexität der Produkte neue Risiken entstehen können. "Die Branche hat hier noch viel Aufholarbeit zu leisten und sollte neue Regulierungen entwickeln, die auf größere Transparenz abzielen und eine Antwort auf die raschen Veränderungen im ETF-Markt bieten", forderte der weltgrößte Anbieter von ETFs am Mittwoch.

In den vergangenen Monaten hat die Kritik an ETFs deutlich zugenommen. Unter anderem haben die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der Internationale Währungsfonds (IWF) und der Finanzstabilitätsrat vor den Risiken durch ETFs für das weltweite Finanzsystem gewarnt. Dabei kritisierten sie vor allem die Wertpapierleihe- und Swap-Derivategeschäfte innerhalb der Produkte. Dadurch sei vielfach kaum nachvollziehbar, welche Risiken bei welchem Marktteilnehmer lägen. Auch wegen des mutmaßlichen Betrugs eines ETF-Händlers bei der Schweizer UBS in London blies der Branche zuletzt der Wind ins Gesicht. Die EU-Behörde European Security and Market Authority (ESMA) teilte kürzlich mit, bis Ende 2011 neue Richtlinien für ETFs und strukturierte Fonds zu veröffentlichen.

Blackrock prescht nun mit fünf Vorschlägen vor, mit denen der Markt reformiert werden soll. So fordert der Anbieter ein "weltweites Standard-Klassifizierungssystem mit eindeutigen Bezeichnungen" bei ETFs. "Auch wenn sämtliche ETFs bestimmte Charakteristiken gemeinsam haben, hat sich die Bezeichnung 'ETF' inzwischen zu einem Dachbegriff entwickelt, unter dem zahlreiche Produkte mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Strukturen subsumiert werden." Für den Anleger könne das verwirrend sein.

Zudem sollten alle im Produkt gehaltenen Positionen und deren Risiken "häufig und rechtzeitig" offengelegt werden. Das im Zuge von swap-basierten ETFs auftretende Kontrahentenrisiko sowie die Qualität der zur Absicherung dienenden Derivate sollten ebenfalls standardisiert werden. Blackrock plädiert zudem für eine Offenlegung sämtlicher Kosten und Gebühren, die in der Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio) enthalten sind. Als fünften Punkt fordert der US-Anbieter Mechanismen, um den ETF-Handel vom außerbörslichen Geschäft (OTC - over the counter) stärker an die regulären Börsen zu verlagern. Über eine stärkere Regulierung des OTC-Handels im Derivatebereich ist in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert worden. (Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Stefanie Huber)

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