LONDON (dpa-AFX) - Den europäischen Banken fehlen der Bankenaufsicht EBA zufolge 114,7 Milliarden Euro. Das teilte die European Banking Authority (EBA) am Donnerstag in London mit. Besonders hohen Kapitalbedarf haben Krisenländer wie Spanien mit 26,2 Milliarden Euro und Italien mit 15,4 Milliarden Euro. Die wegen ihres hohen Griechenland-Engagements an den Märkten zuletzt unter Druck stehenden französischen Geldhäuser kamen dagegen vergleichsweise gut weg - ihnen fehlen lediglich 7,3 Milliarden Euro. Portugal wird mit einem Bedarf von knapp 7 Milliarden Euro aufgeführt. Keine Lücken gibt es bei den britischen Häusern.
Vorläufigen Berechnungen von Ende Oktober zufolge sah die EBA noch einen zusätzlichen Kapitalbedarf von lediglich 106 Milliarden Euro bei den europäischen Banken. Wegen der härteren Maßgaben kamen nun knapp 9 Milliarden Euro dazu. Bei den deutschen Banken stieg der Kapitalbedarf von 5,2 auf 13,1 Milliarden Euro, sie bekamen die verschärften Kriterien besonders zu spüren. So legte die EBA nun strengere Maßstäbe für Risikoanlagen an. Auch die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten bei Staatsanleihen sollte nur noch eingeschränkt möglich sein. Davon hätten besonders die deutschen Institute profitiert, da sie besonders viele der in der Regel gefragten Bundesanleihen halten.
LACKMUSTEST UNICREDIT
Ein Sonderfall im Stresstest ist Griechenland. Die EBA nannte hier einen Kapitalbedarf von exakt 30 Milliarden Euro. Allerdings verwendete sie dafür keine aktuellen Zahlen. Grund sind die bereits beschlossenen Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds für das Land, die auch einen freiwilligen Schuldenschnitt von 50 Prozent vorsehen.
Den höchsten Bedarf der untersuchten Banken hat laut EBA-Liste die spanische Bank Santander mit 15,3 Milliarden Euro. Das Geldhaus versicherte, die Lücken aus eigener Kraft schließen zu können. Bei der italienischen Großbank Unicredit fehlen knapp 8 Milliarden Euro. Sie hat bislang als einzige eine Kapitalerhöhung angekündigt. Sie soll 7,5 Milliarden Euro Anfang kommenden Jahres einbringen. Das wird der Test sein, ob Banken angesichts der Schuldenkrise am Markt Geld einsammeln können. /enl/bbi/ahz/he
Vorläufigen Berechnungen von Ende Oktober zufolge sah die EBA noch einen zusätzlichen Kapitalbedarf von lediglich 106 Milliarden Euro bei den europäischen Banken. Wegen der härteren Maßgaben kamen nun knapp 9 Milliarden Euro dazu. Bei den deutschen Banken stieg der Kapitalbedarf von 5,2 auf 13,1 Milliarden Euro, sie bekamen die verschärften Kriterien besonders zu spüren. So legte die EBA nun strengere Maßstäbe für Risikoanlagen an. Auch die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten bei Staatsanleihen sollte nur noch eingeschränkt möglich sein. Davon hätten besonders die deutschen Institute profitiert, da sie besonders viele der in der Regel gefragten Bundesanleihen halten.
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Ein Sonderfall im Stresstest ist Griechenland. Die EBA nannte hier einen Kapitalbedarf von exakt 30 Milliarden Euro. Allerdings verwendete sie dafür keine aktuellen Zahlen. Grund sind die bereits beschlossenen Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds für das Land, die auch einen freiwilligen Schuldenschnitt von 50 Prozent vorsehen.
Den höchsten Bedarf der untersuchten Banken hat laut EBA-Liste die spanische Bank Santander mit 15,3 Milliarden Euro. Das Geldhaus versicherte, die Lücken aus eigener Kraft schließen zu können. Bei der italienischen Großbank Unicredit