TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Nach einem turbulenten Vortag sind die Kurse an den meisten asiatischen Börsen zum Wochenschluss weiter gefallen. Viele Anleger hielten sich zurück, nachdem die Kurse zuvor auf lange Strecken hin nur eine Richtung kannten: aufwärts. So stand der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsschluss am Freitag fast 1 Prozent im Minus. Auch in Australien, Taiwan, Südkorea und Indien überwogen die Verluste, wenngleich weniger stark.
In Japan belastete zum einen der starke Yen, der den Export erschwert. Zudem steckte den Anlegern noch der Donnerstag in den Knochen, als das Börsenbarometer die größte Kehrtwende des Jahres hingelegt hatte: Nachdem der Nikkei das erste Mal seit einem Vierteljahrhundert über die Marke von 23 000 Punkten gestiegen war, rutschten die Kurse massiv ab und schlossen im Minus. Beobachter hatten die steile Berg- und Talfahrt damit begründet, dass sich Anleger vor dem freitäglichen Verfall an bestimmten Futuremärkten in Stellung gebracht hätten. Nun kamen Negativnachrichten aus den USA hinzu: Sorgen über eine Verschiebung der Steuerreform im Land hatte am Donnerstag die Wall Street zeitweise kräftig belastet. Nachdem Journalisten aus der ganzen Welt Millionen Dokumente aus Steuerparadiesen zugespielt wurden, verlangen die Demokraten im Kongress nun, die geplante Steuerreform der Trump-Administration auf Eis zu legen. Befürchtet wird eine Verschiebung bis ins Jahr 2019 hinein.