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Britische Notenbank hält Leitzins konstant - "Brexit belastet"

Veröffentlicht am 10.05.2018, 14:50
© Reuters. The Canary Wharf financial district is reflected in the river Thames on a sunny morning in London

London (Reuters) - Die britische Notenbank verzichtet angesichts der schwächelnden Konjunktur auf eine Anhebung ihres Leitzinses.

Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld werde bei 0,5 Prozent belassen, gab die Bank of England am Donnerstag erwartungsgemäß bekannt. Die Entscheidung im geldpolitischen Ausschuss fiel mit sieben zu zwei Stimmen. Noch vor wenigen Wochen war an den Finanzmärkten mit einer Zinsanhebung im Mai gerechnet worden, allerdings trübte sich die Konjunktur zuletzt ein: Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten Quartal lediglich um 0,1 Prozent und damit so langsam wie seit 2012 nicht mehr. Viele Experten rechnen nun im August mit einer Zinserhöhung, sollte es bis dahin Hinweise für eine Belebung der Wirtschaft geben.

© Reuters. The Canary Wharf financial district is reflected in the river Thames on a sunny morning in London

"Die wirtschaftlichen Aussichten für Großbritannien bleiben wegen der Unsicherheiten durch den Brexit getrübt", sagte Notenbankchef Mark Carney zu den Folgen des für März 2019 geplanten Austritts aus der Europäischen Union, der viele Unternehmen mit Investitionen zögern lässt. "Trotz des begrüßenswerten Abkommens über eine Übergangszeit müssen die Bedingungen, unter denen das Vereinigte Königreich über diesen Zeitraum hinaus mit der EU Handel treiben wird, noch festgelegt werden." Das sorge für Verunsicherung.

Die Notenbank senkte nach dem schwachen Jahresauftakt die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr auf 1,4 von bislang 1,8 Prozent. Für 2019 und 2020 werden jeweils 1,7 Prozent erwartet, nachdem bislang jeweils 1,8 Prozent vorausgesagt worden waren.

Die Notenbank hatte ihren Leitzins Anfang November 2017 von dem Rekordtief von 0,25 Prozent auf das derzeitige Niveau gehievt. Die Währungshüter reagierten damit auf die stark gestiegene Inflation: Seit dem Anti-EU-Votum vom Juni 2016 hat das Pfund deutlich abgewertet, wodurch sich Importe verteuern. Die Inflation ist mittlerweile aber wieder auf dem Rückmarsch. Sie betrug im April 2,5 Prozent - nachdem es zu Jahresbeginn noch 3,0 Prozent waren. Höhere Zinsen können die Teuerung dämpfen, aber auch das Wirtschaftswachstum bremsen. Das britische Pfund gab nach der Zinsentscheidung um 0,2 Prozent nach und lag mit 1,3521 Dollar nahe einem Vier-Monats-Tief.

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