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ROUNDUP/Megaupload-Gründer Dotcom bleibt frei - und bekommt etwas Geld

Veröffentlicht am 29.02.2012, 12:46
WELLINGTON (dpa-AFX) - Der deutsche Gründer der inzwischen gesperrten

Internet-Datenplattform Megaupload bleibt gegen Kaution auf freiem

Fuß. Zugleich gab das Gericht Kim Dotcom und seiner Familie für die

nächsten drei Wochen rund 30 000 neuseeländische Dollar (knapp 19 000

Euro) aus dem mutmaßlichen Millionenvermögen frei. Laut

Staatsanwaltschaft wollte der Megaupload-Gründer eigentlich 220 000

Dollar pro Monat haben plus einmalig eine Million für die Miete

seines Anwesens.

Der gebürtige Kieler, der ursprünglich Kim Schmitz hieß, darf

jetzt in seinem Haus nördlich von Auckland auf die Anhörung im

Auslieferungsverfahren im August warten.

Die US-Behörden hatten Dotcom und seine Mitstreiter vor gut einem

Monat in Neuseeland festnehmen lassen. Sie werfen ihnen vor,

Megaupload zu einem der größten Umschlagplätze für illegale Kopien

von Musik und Filmen im Internet gemacht zu haben. Den Rechteinhabern

sei dadurch eine halbe Milliarde Dollar Schaden entstanden. Dotcom

weist die Vorwürfe zurück und wehrt sich gegen die Auslieferung.

Bei der Anhörung am Mittwoch kamen Details zu den monatlichen

Ausgaben der Dotcoms auf den Tisch. So habe er die monatlichen

Haushaltsausgaben auf gut 28 000 neuseeländische Dollar veranschlagt.

Dazu kämen 24 000 Dollar für Sicherheitsleute und 29 000 Dollar für

Kindermädchen und Butler. Die monatliche Handy-Rechnung liege bei

1000 Dollar plus 5000 Dollar für die Festnetz-Leitung. Allerdings

muss Dotcom derzeit auch viel mit seinen US-Anwälten telefonieren.

Dotcom (38) war erst vergangene Woche gegen Kaution aus der Haft

entlassen worden. Dagegen ging die Staatsanwaltschaft in Berufung.

Sie fürchtet, dass Dotcom sich mit seiner schwangeren Frau und drei

kleinen Kindern nach Deutschland absetzen könnte. Als deutsche

Staatsbürger könnte Dotcom dann nicht in die USA ausgeliefert werden.

Eine Fluchtgefahr sah der Richter aber nicht.

Dotcom muss eine elektronische Fessel am Fußgelenk tragen und sei

damit ausreichend zu überwachen. Seine Frau soll demnächst Zwillinge

zur Welt bringen. Aus dem beschlagnahmten Fuhrpark mit vielen

schwarzen Mercedes-Limousinen und einem Cadillac in pink bekam sie

deshalb laut neuseeländischen Medienberichten jetzt einen Toyota.

Kim Dotcom darf bis zur Auslieferungs-Anhörung kein Internet

benutzen und sein Haus nur mit Genehmigung der Behörden verlassen.

Bei der Festnahme waren Konten und Vermögen im mehrstelligen

Millionenwert sichergestellt worden. Laut US-Vorwürfen soll Dotcom

aus dem illegalen Megaupload-Geschäft allein in den vergangenen

Jahren 42 Millionen Dollar bekommen haben./oe/so/DP/tw

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