KÖLN (dpa-AFX) - Der frühere Vorstandschef des Chemie- und Pharmaunternehmens, Werner Wenning (65), kehrt nach zwei Jahren Abstinenz an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Anfang Oktober löst er den langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Schneider an der Spitze des Kontrollgremiums ab. Bei der Hauptversammlung am Freitag in Köln wollten die Aktionäre bei Neuwahlen Wenning (65) und andere Vertreter der Anteilseigener in den Aufsichtsrat wählen.
Nach den gesetzlichen Vorgaben gilt für ehemalige Vorstandsvorsitzende eine Wartezeit von zwei Jahren, bis sie in den Aufsichtsrat wechseln können. Wenning, der 1965 zu Bayer kam, war von 2002 bis in den Herbst 2010 Vorstandschef des Unternehmens.
Der 73-jährige Schneider, der neben Bayer auch bei RWE und Linde Chefkontrolleur ist und in Deutschland zu den einflussreichsten Aufsichtsräten gehört, verlässt dann nach 46 Jahren Zugehörigkeit den Bayer-Konzern. Aufsichtsratsmitglied und Allianz-Finanzvorstand Paul Achleitner dankte Schneider für seine Arbeit bei Bayer und hob dabei die Zukäufe der Pflanzenschutzsparte von Aventis und von Schering heraus. Auch zahlreiche Aktionärsvertreter würdigten die Arbeit des langjährigen Topmanagers.
Konzernchef Marijn Dekkers sieht Bayer unterdessen nach einem gutem Geschäftsverlauf in 2011 und im ersten Quartal dieses Jahres auf Kurs. Er begründete das mit der starken Innovationskraft des Unternehmens und der guten Position auf den Wachstumsmärkten. Dekkers hofft vor allem auf die Entwicklungs-Pipeline im Pharma-Bereich. Insgesamt vier Medikamente befänden sich in einer fortgeschrittenen Entwicklung und brächten Potenzial für einen Milliarden-Umsatz mit, sagte er.
Auf Fragen von Aktionären zur Zukunft der Sparte MaterialScience (hochwertige Chemikalien) antwortete Dekkers eher ausweichend. Einen Verkauf nannte er eine 'extreme Option'. Über einen Verbleib der Sparte im Unternehmen wird immer wieder spekuliert. Im ersten Quartal 2012 war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei Bayer MaterialScience bedingt durch die hohen Rohstoffkosten um 38 Prozent eingebrochen. Die Sparten Gesundheit und Pflanzenschutz hatten das aber mehr als ausgeglichen.
Zu Beginn der Hauptversammlung protestierten Bayer-Kritiker erneut gegen Tierversuche sowie Imker gegen das Bienensterben. Sie machen unter anderem Pestizide des Bayer-Konzerns dafür verantwortlich. Bayer weist die Vorwürfe zurück. Auch das CO-Pipeline-Projekt stand bei verschiedenen Redner im Zentrum der Kritik. Dekkers betonte, dass die Kohlenstoffmonoxid-Pipeline, die einen Rohstoffverbund für die Bayer-Standorte Leverkusen und Dormagen schaffen soll, Arbeitsplätze in NRW sichere. Die Bauarbeiten seien nun nahezu abgeschlossen./ls/DP/jha
Nach den gesetzlichen Vorgaben gilt für ehemalige Vorstandsvorsitzende eine Wartezeit von zwei Jahren, bis sie in den Aufsichtsrat wechseln können. Wenning, der 1965 zu Bayer
Der 73-jährige Schneider, der neben Bayer auch bei RWE
Konzernchef Marijn Dekkers sieht Bayer unterdessen nach einem gutem Geschäftsverlauf in 2011 und im ersten Quartal dieses Jahres auf Kurs. Er begründete das mit der starken Innovationskraft des Unternehmens und der guten Position auf den Wachstumsmärkten. Dekkers hofft vor allem auf die Entwicklungs-Pipeline im Pharma-Bereich. Insgesamt vier Medikamente befänden sich in einer fortgeschrittenen Entwicklung und brächten Potenzial für einen Milliarden-Umsatz mit, sagte er.
Auf Fragen von Aktionären zur Zukunft der Sparte MaterialScience (hochwertige Chemikalien) antwortete Dekkers eher ausweichend. Einen Verkauf nannte er eine 'extreme Option'. Über einen Verbleib der Sparte im Unternehmen wird immer wieder spekuliert. Im ersten Quartal 2012 war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei Bayer MaterialScience bedingt durch die hohen Rohstoffkosten um 38 Prozent eingebrochen. Die Sparten Gesundheit und Pflanzenschutz hatten das aber mehr als ausgeglichen.
Zu Beginn der Hauptversammlung protestierten Bayer-Kritiker erneut gegen Tierversuche sowie Imker gegen das Bienensterben. Sie machen unter anderem Pestizide des Bayer-Konzerns dafür verantwortlich. Bayer weist die Vorwürfe zurück. Auch das CO-Pipeline-Projekt stand bei verschiedenen Redner im Zentrum der Kritik. Dekkers betonte, dass die Kohlenstoffmonoxid-Pipeline, die einen Rohstoffverbund für die Bayer-Standorte Leverkusen und Dormagen schaffen soll, Arbeitsplätze in NRW sichere. Die Bauarbeiten seien nun nahezu abgeschlossen./ls/DP/jha