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Aktien Frankfurt: Sorgen um die Eurozone halten die Börsen unter Druck

Veröffentlicht am 14.06.2012, 15:09
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit vor den Wahlen in Griechenland am Wochenende und Sorgen um Spanien haben die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Donnerstag belastet. Der Dax stand am Nachmittag 0,93 Prozent tiefer bei 6.095,09 Punkten. Für den MDax ging es um 1,01 Prozent auf 9.880,60 Punkte abwärts. Der TecDax verlor 1,59 Prozent auf 722,31 Punkte. 'Europäische Schuldenkrise und kein Ende', kommentierte Analyst Gregor Kuhn von IG Markets das klare Minus.

Spaniens enormer Schuldenstand, sein angeschlagener Bankensektor, die hohe Arbeitslosigkeit und eine Wirtschaft in der Rezession bieten aus Sicht von Kuhn denkbar schlechte Aussichten. Das habe auch Moody’s auf den Plan gerufen. Die Ratingagentur stufte Spaniens Kreditwürdigkeit gleich um drei Noten ab und liegt damit nur noch eine Note über dem sogenannten Ramschniveau. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen aus Spanien stieg zuletzt um 21 Basispunkte auf 6,896 Prozent. Bei zeitweise rund 7 Prozent erreichte sie den höchsten Stand seit Einführung des Euro.

Zudem stehen am Wochenende die für Europa wegweisenden Neuwahlen in Griechenland an, so dass sich Kuhn zufolge die Marktteilnehmer weiter mit neuen Engagements zurückhalten. Hinzu kommt der große Verfall an den Terminmärkten (Hexensabbat) am morgigen Freitag, der seine Schatten im Handel voraus wirft. Zuletzt reduzierte der Dax sein Minus etwas nach der Veröffentlichung von Konjunkturdaten aus den USA. Die Verbraucherpreise sind etwas stärker als erwartet zurückgegangen, was Börsianern zufolge die Fantasie auf neue Maßnahmen der US-Notenbank zur Stimulierung der Wirtschaft (QE3) schürt.

AUTOWERTE WERDEN WEITER VERKAUFT

Autowerte zählten mit einem Minus von 2,35 Prozent im europäischen Branchenindex Stoxx 600 Autos & Parts zu den größten Verlierern. Am Vortag bereits hatte der weltgrößte Kugellager-Hersteller SKF vor einem schwachen zweiten Quartal gewarnt und damit den Sektor belastet. Nun machen sich am Markt laut Händlern Sorgen um die Gewinnentwicklung von Daimler breit. Die Citigroup hatte kritisch auf die bisherige Prognosen geblickt und die Frage gestellt, ob es nicht zu viele Hindernisse gebe. Das quittierte der Markt mit einem Minus von 2,99 Prozent auf 33,240 Euro. Am Dax-Ende hielten die BMW-Aktien mit minus 3,13 Prozent auf 56,00 Euro die rote Laterne hoch. Einem Händler zufolge verstärkten technische Faktoren den Verkaufsdruck in der Aktie, nachdem sie auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gefallen war.

Einige Favoriten der Vortage präsentierten sich indes weiter stabil: Die Aktien der Deutschen Telekom verteuerten sich um 0,76 Prozent, Die Fresenius-Papiere knüpften mit plus 1,51 Prozent auf 81,10 Euro an ihre jüngste Aufwärtsbewegung an. Die Bayer-Aktien gewannen 1,26 Prozent auf 52,10 Euro. Händler konnten auch hier keine fundamental neuen Nachrichten ausmachen. Sie verwiesen vor allem auf technische Gründe zur Erklärung des weiteren Kursanstiegs. Das Papier bewege sich im Trend aufwärts.

Die Papiere von Kabel Deutschland kletterten mit 0,62 Prozent ins Plus auf 46,850 Euro. Der Kabelnetzbetreiber schloss das vergangene Geschäftsjahr erstmals mit einem Gewinn ab. Die Ergebnisse und auch der Umsatz haben einem Händler zufolge die Analystenprognosen getroffen. Auch der Ausblick entspreche im Wesentlichen den aktuellen Erwartungen, die Dividende entwickele sich aber wohl enttäuschend. Die Tags zuvor deutlich angesprungenen Deutz-Papiere setzten hingegen am MDax-Ende um 5,29 Prozent auf 4,120 Euro zurück. Analyst Stefan Augustin von Kepler Equities rechnet nach der jüngsten Aufstockung des Anteils der schwedischen Volvo an dem Motorenbauer nicht mehr mit weiteren Käufen.

CENTROTHERM BRECHEN EIN

Einen Kurssturz von 27,25 Prozent auf 3,710 Euro mussten Centrotherm hinnehmen. Aufgrund der anhaltend schlechten Marktlage und der daraus resultierenden angespannten Finanzierungssituation würden Warenlieferungen an das Unternehmen zukünftig nicht weiter versichert, teilte der auf die Solarbranche spezialisierte Maschinenbauer mit. Der Vorstand erwarte einen negativen Liquiditätseffekt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Centrotherm beauftragte indes eine Unternehmensberatung ein Sanierungsgutachten zu erstellen, das Grundlage für weitere Finanzierungsverhandlungen mit Banken werden soll. Hinzu kommen laut Händlern weitere negative Berichte aus der Branche. So fallen die Preise für Solar-Komponenten dem Branchendienst PV Insights zufolge weiter wegen der Überversorgung des Marktes.

Nach einer Abstufung von Berenberg verloren die Aktien von Dialog Semiconductor 8,29 Prozent. Außerhalb der großen Indizes verloren Heidelberger Druckmaschinen nach der Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2011/12 zuletzt 1,36 Prozent. Den Verlust für das abgelaufene Geschäftsjahr wertete ein Börsianer als leichte Enttäuschung. Anleger konzentrierten sich jedoch auf die freundlichere Auftragslage im ersten Quartal nach der Branchenmesse Drupa als Hoffnungsschimmer./fat/ck

--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---

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