BERLIN (dpa-AFX) - Im Fall einer Eskalation der Euro-Schuldenkrise sieht die US-Großbank Goldman Sachs in der Europäischen Zentralbank (EZB) die einzige Rettungsmöglichkeit für die europäische Gemeinschaftswährung. 'Sollten einige Regierungen sich gar nicht mehr am Markt finanzieren können, bleibt am Ende nur die EZB als echte Rückfalloption', sagte der Deutschland-Chefvolkswirt von Goldman Sachs, Dirk Schumacher, in einem Interview mit der Tageszeitung 'Die Welt' (Montagausgabe). Sollte es künftig zu Finanzierungsengpässen in Spanien und Italien kommen, werde das bisherige Ankaufvolumen von Staatsanleihen durch die Notenbank nicht mehr ausreichen.
Eine Ausweitung des Anleihenkaufprogramms durch die EZB sollte aber nur für eine Übergangszeit erfolgen, schlug der Goldman-Sachs-Experte vor. Länder wie Italien oder Spanien sind nach Ansicht von Goldman Sachs nicht insolvent. Sie seien sogar in der Lage ihre Schulden zu reduzieren, versichete Schumacher. Sollte es aber in den kommenden Monaten zu finanziellen Engpässen kommen, müsste die EZB für eine Übergangszeit stärker in die Pflicht genommen werden. Dann sei ein verstärkter Kauf von Staatsanleihen die einzige Alternative, wobei der Kauf der Staatspapiere an strikte Bedingungen zu knüpfen sei.
Derzeit rechnet Goldman Sachs nicht mit einer tiefen Rezession in der Eurozone. 'Wir erwarten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von minus 0,8 Prozent für die Euro-Zone in diesem Jahr', sagte Schumacher. Das sei 'nicht schön, aber verkraftbar'. Zudem drohen seiner Einschätzung nach keine Inflationsgefahren für die Eurozone. Ferner habe die Notenbank mit unbegrenzten Krediten an die Banken der Eurozone über eine Laufzeit von drei Jahren die Gefahr einer Kreditklemme 'deutlich verringert'.
Trotz der Euro-Schuldenkrise bewertet der Goldman-Sachs-Experte die Lage des europäischen Bankensektor 'insgesamt als ganz gut'. Das 'Basisszenario' der US-Bank für 2012 sieht zudem vor, 'dass es den Euro auch Ende des Jahres geben wird, und zwar mit all seinen 17 Mitgliedern', sagte Schumacher./jkr/hbr
Eine Ausweitung des Anleihenkaufprogramms durch die EZB sollte aber nur für eine Übergangszeit erfolgen, schlug der Goldman-Sachs-Experte vor. Länder wie Italien oder Spanien sind nach Ansicht von Goldman Sachs nicht insolvent. Sie seien sogar in der Lage ihre Schulden zu reduzieren, versichete Schumacher. Sollte es aber in den kommenden Monaten zu finanziellen Engpässen kommen, müsste die EZB für eine Übergangszeit stärker in die Pflicht genommen werden. Dann sei ein verstärkter Kauf von Staatsanleihen die einzige Alternative, wobei der Kauf der Staatspapiere an strikte Bedingungen zu knüpfen sei.
Derzeit rechnet Goldman Sachs nicht mit einer tiefen Rezession in der Eurozone. 'Wir erwarten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von minus 0,8 Prozent für die Euro-Zone in diesem Jahr', sagte Schumacher. Das sei 'nicht schön, aber verkraftbar'. Zudem drohen seiner Einschätzung nach keine Inflationsgefahren für die Eurozone. Ferner habe die Notenbank mit unbegrenzten Krediten an die Banken der Eurozone über eine Laufzeit von drei Jahren die Gefahr einer Kreditklemme 'deutlich verringert'.
Trotz der Euro-Schuldenkrise bewertet der Goldman-Sachs-Experte die Lage des europäischen Bankensektor 'insgesamt als ganz gut'. Das 'Basisszenario' der US-Bank für 2012 sieht zudem vor, 'dass es den Euro auch Ende des Jahres geben wird, und zwar mit all seinen 17 Mitgliedern', sagte Schumacher./jkr/hbr