* Tokio verliert mehr als zwei Prozent
* Euro kaum verändert
(neu: Tokioter Schlusskurse, weitere Entwicklung)
Singapur, 03. Aug (Reuters) - Sorgen über den Zustand der US-Wirtschaft haben die asiatischen Aktienmärkte am Mittwoch deutlich belastet. Von einer Erleichterung über die Einigung in der amerikanischen Schuldenkrise war nichts mehr zu spüren. Stattdessen rückte die Erkenntnis in den Vordergrund, dass ein harter Sparkurs in den USA der hoch verschuldeten weltgrößten Volkswirtschaft noch mehr zusetzen dürfte. Die steigende Zinslast für Italien deutete zudem auf eine Verschlimmerung der europäischen Schuldenkrise hin. "Ich denke, die Bedingungen haben sich diese Woche vollständig geändert", sagte Koichi Ono von Daiwa Securities Capital Markets in Tokio. "Bis letzte Woche haben die Leute gesagt, die US-Schuldenobergrenze sei das Problem. Jetzt sprechen sie über Sorgen über den Gesundheitszustand der US-Wirtschaft." Analyst Justin Gallagher von der RBS sagte, das Gesamtbild sei äußert düster. "Die Implikationen für den italienischen Markt sowie die Parallelen zur griechischen Wirtschaft sind ziemlich beunruhigend."
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> 2,1 Prozent im Minus bei 9637 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> büßte bis Handelsschluss ebenfalls mehr als zwei Prozent ein auf 826 Zähler.
Zu den Verlieren zählten Auto-Aktien: Toyota<7203.T>-Papiere hielten sich mit Abschlägen von mehr als einem Prozent aber noch besser als der Gesamtmarkt. Der Autobauer verzeichnete nach der Erdbebenkatastrophe vom 11. März für April bis Juni seinen ersten operativen Quartalsverlust in zwei Jahren, der aber geringer ausfiel als erwartet. Die Aktien von Nissan<7201.T> und Honda<7267.T> gaben um jeweils rund drei Prozent nach.
In Tokio sorgte auch die anhaltende Spekulation über einen Eingriff der Regierung am Devisenmarkt zur Schwächung des Yen für Unsicherheit, wie Marktteilnehmer berichteten. "Und selbst wenn es eine Intervention geben würde, wäre der Effekt auf den Yen-Kurs von kurzer Dauer", sagte Kyoya Okazawa von BNP Paribas.
Zum Dollar lag die japanische Währung bei 77,11 Yen
Auch an den Aktienmärkten in Südkorea<.KS11>, Taiwan<.TWII> und Singapur<.FTSTI> gab es dicke Minuszeichen. Die Börsen verloren zwischen ein und zwei Prozent. Einzig in Shanghai<.SSEC> hielten sich die Verluste in Grenzen.
(Reporter: Alex Richardson, geschrieben von Kerstin Schraff, redigiert von Kerstin Dörr)