(neu: Schlusskurse)
Zürich, 08. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten getrotzt und
fester geschlossen. In Amerika waren im Dezember überraschend
85.000 Stellen abgebaut worden, während Experten im Schnitt mit
einem unveränderten Stand gerechnet hatten. Neben den festen
Finanzwerten sorgte vor allem Schwergewicht Nestle für
Unterstützung.
Marktteilnehmer sehen die Konsolidierung, die das Geschäft
nach dem fulminanten Jahresauftakt in den vergangenen Tagen
geprägt hatte, fürs erste ausgestanden. Von einer klaren
Richtung zu sprechen, sei aber verfrüht. Erst in der kommenden
Woche, wenn zahlreiche Anleger wieder aus den Ferien
zurückkommen, dürfte sich mit anziehenden Umsätzen ein Trend
etablieren können.
Der Standardwerteindex SMI<.SSHI> stieg ein Prozent auf 6618
Punkte. Der breite SPI<.SSHI> rückte um 0,9 Prozent auf 5709
Zähler vor.
Nachrichten von Unternehmensseite waren Mangelware. Unter
den Bluechips liefen die Finanzwerte am besten. Spitzenreiter
waren die UBS-Aktien mit einem Plus von 3,8 Prozent.
Die Schweizer Bankenaufsicht hat im Streit um die Herausgabe von
Kundendaten der Bank eine schweren Rüffel erhalten. Die Daten
von knapp reichen 300 UBS-Kunden, die der Steuerhinterziehung
verdächtigt wurden, hätten von der FINMA nicht an die
US-Behörden weitergegeben werden dürfen, urteilte das
Bundesverwaltungsgericht in Bern.
Aber auch Julius Bär, die ein Prozent vorrückten,
oder Credit Suisse sowie die meisten Versicherungstitel
zogen an.
Die Nestle-Aktien gingen 1,5 Prozent höher aus dem Handel.
Mit Roche drehte ein weiteres Schwergewicht ins Plus.
Die Actelion-Aktien gewannen 0,4 Prozent, obwohl laut
einem Mitglied der US-Arzneimittelbehörde FDA das Medikament
Zavesca der Biotechnologiefirma in einer klinischen Studie zur
Behandlung der Niemann-Pick-Krankheit einen statistisch
signifikanten Wirkungsnachweis schuldig geblieben ist.
ABB rückten 1,4 Prozent vor. Auch die
Luxusgüterwerte Swatch und Richemonet waren
gesucht. In den USA haben trotz Wirtschaftsflaute viele
Einzelhändler im Dezember vom lukrativen Weihnachtsgeschäft
profitiert und ihre Umsätze gesteigert. Die Aktien des
Computerzubehör-Herstellers Logitech gewannen drei
Prozent.
Bei den Nebenwerten stiegen die Dätwyler-Aktien um
3,5 Prozent. Der industrielle Zulieferer hat die im Dezember
bekanntgegebene Übernahme der deutschen Firma Reichelt
Elektronik mit einem Jahresumsatz von 150 Millionen Franken
abgeschlossen.
Impulse werden in der kommenden Woche von ersten
Unternehmensergebnissen erwartet. Die Berichtssaison läuft mit
Unternehmen wie Sika, Geberit, Barry
Callebaut, Partners Group oder Sulzer an.
Am Freitag wird dann als erstes SMI-Unternehmen SGS das
Resultat 2009 veröffentlichen.
(Reporter: Paul Arnold; redigiert von Oliver Hirt)