Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der chinesische Yuan hat am Montag seine Talfahrt fortgesetzt und ist auf ein neues Zweijahrestief gesunken. Zuvor hatte das Reich der Mitte in Chengdu neue Corona-Restriktionen erlassen. Zudem belasteten die Währung des Riesenreiches uneinheitliche Geschäfte im Dienstleistungssektor und die allgemeine Stärke des Dollars.
Der Yuan büßte gegenüber dem Dollar 0,6 % ein und erreichte mit 6,9390 den niedrigsten Stand seit August 2020.
Nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Chengdu verlängerte die Regierung den Lockdown in der Millionenstadt. Angesichts der auch in Shenzhen anhaltenden Bewegungseinschränkungen befürchten die Händler weitere Störungen der Wirtschaftsaktivität.
Erst letzte Woche hatten Daten gezeigt, dass Chinas verarbeitendes Gewerbe im August den zweiten Monat in Folge geschrumpft ist.
Eine private Umfrage durch das Wirschaftsmagazin Caixin ergab am Montag, dass der chinesische Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen (EMI) im August bei 55 lag und damit über den Erwartungen der Analysten von 54. Gegenüber Juli (55,5) ist der Wert jedoch gesunken.
Der Datensatz gab Anlass zur Sorge, dass die Erholung im Dienstleistungssektor ins Stocken geraten könnte. Chinas riesiger Dienstleistungssektor ist eine der wichtigsten Stützen des Wirtschaftswachstums und hat in diesem Jahr einen Großteil des chinesischen BIP erwirtschaftet.
Aus den offiziellen Einkaufsmanagerdaten der vergangenen Woche ging auch hervor, dass Chinas nicht-verarbeitendes Gewerbe im August langsamer gewachsen ist.
Wegen der Corona-Restriktionen kommt die chinesische Wirtschaft nicht wirklich in Tritt. Peking zögert noch immer, seine strenge Null-COVID-Politik zu lockern.
Die People's Bank of China hatte im vergangenen Monat die Kreditzinsen gesenkt, was den Kurs des Yuan belastete. Außerdem kündigte die Regierung zahlreiche Konjunkturmaßnahmen an, um das Ausgabenvolumen zu erhöhen und das Wachstum anzukurbeln.
Die Stärke des Dollar, der am Montag ein 20-Jahres-Hoch erreichte, setzte dem Yuan noch weiter zu. Die Erwartung weiterer Zinserhöhungen durch die Federal Reserve treibt das Kapital aus den meisten risikobehafteten Anlagen ab.