HAMBURG (dpa-AFX) - Eine Fusion der Container-Reedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd ist vorerst vom Tisch. Die Eigentümer beider Seiten hätten sich nicht auf 'eine partnerschaftliche Ausgestaltung' des Zusammenschlusses einigen können, teilten die Hapag-Lloyd-Eigner um den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, die Stadt Hamburg und den Reisekonzern Tui am Sonntagabend mit. Die 'Projektarbeiten' zu einer Fusion seien auf Wunsch des Oetker-Konzerns eingestellt worden, zu dem die Reederei Hamburg Süd gehört.
Analysten werteten die Nachricht nicht als entscheidend für den Touristikkonzern. Die Tui wolle zwar ihren verbliebenen Hapag-Lloyd-Anteil von 22 Prozent abgeben, stehe aber nicht unter Zeitdruck, schreibt Analyst Jochen Rothenbacher von Equinet. Nun warte das Management wohl auf eine Erholung der Container-Schifffahrt. Die Tui-Aktie ließen die Nachrichten kalt: Das Papier legte bis Montagmittag um 1,81 Prozent auf 8,335 Euro zu.
Zuletzt hatte Hapag-Großaktionär Kühne Bedingungen für einen Zusammenschluss der Reedereien gestellt. 'Ob mit oder ohne Hamburg Süd, Hapag-Lloyd wird an die Börse gehen', sagte er Anfang März der Zeitung 'Die Welt'. Zudem räumte er ein, dass die Fusionspläne mit der Oetker-Tochter daran scheitern könnten. Er verlangte auch einen Zusammenschluss auf Augenhöhe: 'Ich favorisiere eine Partnerschaft mit Oetker, nicht eine Übernahme durch Oetker.' Hapag-Aufsichtsratschef Jürgen Weber nannte dies damals lediglich 'die Meinung eines einzelnen Anteilseigners'.
Unterdessen könnte sich der Ausstieg von Tui aus der Container-Schifffahrt infolge der geplatzten Gespräche erneut verzögern. Der Reisekonzern will sich seit Jahren aus dem Geschäft zurückziehen. Allerdings verhinderten bislang die trüben Aussichten in der Frachtschifffahrt, dass die Tui-Spitze ihre Preisvorstellungen durchsetzen konnte.
Seit Februar steuert Fritz Joussen als neuer Tui-Chef die Geschäfte des Reisekonzerns. Sein Vorgänger Michael Frenzel hatte noch im Dezember betont, dass sich das Wertpotenzial des Hapag-Anteils bei einem Gelingen der Fusion mit Hamburg-Süd erhöhe.
Hapag-Lloyd und Hamburg Süd hatten ihre Sondierungsgespräche kurz zuvor bestätigt. Bei einem Zusammenschluss wäre die viertgrößte Reederei der Welt mit mehr als 250 Containerschiffen und einer Kapazität von mehr als einer Million Standardcontainern (TEU) entstanden. Der addierte Umsatz beider Reedereien lag im vergangenen Jahr bei mehr als zehn Milliarden Euro. Sie beschäftigten zusammen rund 11.500 Mitarbeiter und transportierten rund 8,3 Millionen TEU. Hapag-Lloyd hätte als größerer Partner grob gerechnet zwei Drittel des fusionierten Unternehmens ausgemacht./stw/mmn/fbr
Analysten werteten die Nachricht nicht als entscheidend für den Touristikkonzern. Die Tui wolle zwar ihren verbliebenen Hapag-Lloyd-Anteil von 22 Prozent abgeben, stehe aber nicht unter Zeitdruck, schreibt Analyst Jochen Rothenbacher von Equinet. Nun warte das Management wohl auf eine Erholung der Container-Schifffahrt. Die Tui-Aktie ließen die Nachrichten kalt: Das Papier legte bis Montagmittag um 1,81 Prozent auf 8,335 Euro zu.
Zuletzt hatte Hapag-Großaktionär Kühne Bedingungen für einen Zusammenschluss der Reedereien gestellt. 'Ob mit oder ohne Hamburg Süd, Hapag-Lloyd wird an die Börse gehen', sagte er Anfang März der Zeitung 'Die Welt'. Zudem räumte er ein, dass die Fusionspläne mit der Oetker-Tochter daran scheitern könnten. Er verlangte auch einen Zusammenschluss auf Augenhöhe: 'Ich favorisiere eine Partnerschaft mit Oetker, nicht eine Übernahme durch Oetker.' Hapag-Aufsichtsratschef Jürgen Weber nannte dies damals lediglich 'die Meinung eines einzelnen Anteilseigners'.
Unterdessen könnte sich der Ausstieg von Tui aus der Container-Schifffahrt infolge der geplatzten Gespräche erneut verzögern. Der Reisekonzern will sich seit Jahren aus dem Geschäft zurückziehen. Allerdings verhinderten bislang die trüben Aussichten in der Frachtschifffahrt, dass die Tui-Spitze ihre Preisvorstellungen durchsetzen konnte.
Seit Februar steuert Fritz Joussen als neuer Tui-Chef die Geschäfte des Reisekonzerns. Sein Vorgänger Michael Frenzel hatte noch im Dezember betont, dass sich das Wertpotenzial des Hapag-Anteils bei einem Gelingen der Fusion mit Hamburg-Süd erhöhe.
Hapag-Lloyd und Hamburg Süd hatten ihre Sondierungsgespräche kurz zuvor bestätigt. Bei einem Zusammenschluss wäre die viertgrößte Reederei der Welt mit mehr als 250 Containerschiffen und einer Kapazität von mehr als einer Million Standardcontainern (TEU) entstanden. Der addierte Umsatz beider Reedereien lag im vergangenen Jahr bei mehr als zehn Milliarden Euro. Sie beschäftigten zusammen rund 11.500 Mitarbeiter und transportierten rund 8,3 Millionen TEU. Hapag-Lloyd hätte als größerer Partner grob gerechnet zwei Drittel des fusionierten Unternehmens ausgemacht./stw/mmn/fbr