FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag eine kleine Berg- und Talfahrt hingelegt. Nach einem Ausflug über die Marke von 1,22 US-Dollar fiel die Gemeinschaftswährung zunächst bis auf 1,2155 Dollar zurück. Am späten Nachmittag legte sie aber wieder zu und kostete zuletzt knapp 1,22 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2171 (Mittwoch: 1,2214) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8216 (0,8187) Euro.
Ausschlaggebend für die zunächst schwache Tendenz des Euro war der wieder erstarkte Dollar. Die US-Währung profitiert derzeit von der Erwartung, dass die amerikanische Notenbank ihren Leitzins in diesem Jahr drei, vielleicht sogar vier Mal anheben könnte. Bestätigt fühlen sich die Marktteilnehmer durch Bemerkungen des neuen US-Notenbankchefs Jerome Powell, der sich am Donnerstag abermals sehr zuversichtlich für die amerikanische Wirtschaft zeigte. Zugleich dämpfte Powell Spekulationen auf allzu kräftige Zinsanhebungen. Vor dem Bankenausschuss des US-Senats äußerte er, es gebe derzeit keine Hinweise auf eine Überhitzung der US-Wirtschaft. Die Bemerkung belastete den Dollar und stützte im Gegenzug den Euro. Nach gängiger ökonomischer Lehre müsste die Zentralbank auf eine überhitzende Wirtschaft mit raschen und deutlichen Zinsanhebungen reagieren. Volkswirte sehen die Gefahr einer heiß laufenden US-Wirtschaft auf Seiten des Arbeitsmarkts, der auf Vollbeschäftigung zuläuft. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88520 (0,88415) britische Pfund, 129,98 (130,72) japanische Yen und 1,1519 (1,1520) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1307,75 (1317,85) Dollar gefixt.