FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag stabil präsentiert. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag 1,0702 US-Dollar, nachdem sie am Freitag auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai abgesackt war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zum Wochenschluss auf 1,0686 (Donnerstag: 1,0784) Dollar festgesetzt.
Die Risikoaversion der Anleger habe zum Ende der letzten Woche deutlich zugenommen, schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Vor allem die anstehenden Neuwahlen in Frankreich sorgten für Verunsicherung, nachdem das Mitte-Bündnis von Staatspräsident Emmanuel Macron bei den Europawahlen eine deutliche Niederlage erlitten hatte.
An den Märkten wird Experten zufolge weiterhin eine Machtübernahme europakritischer Kräfte aus dem rechten politischen Lager befürchtet. Laut einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop könnte die rechtsextreme Nationale Sammlungsbewegung bei der ersten Wahlrunde am 30. Juni 35 Prozent der Stimmen erhalten.
Für etwas Beruhigung sorgten zu Wochenbeginn jüngste Aussagen der Rechtspopulistin Marine Le Pen vom Rassemblement National. Diese hatte erklärt, dass sie im Falle ihres Wahlsiegs nicht versuchen werde, Macron aus dem Amt zu drängen. Vielmehr wolle sie mit ihm zusammenarbeiten.
Einfluss auf das Marktgeschehen haben laut den Helaba-Experten auch weiterhin die Erwartungen an die Geldpolitik. Da die EZB und die US-Notenbank Fed auf die Datenabhängigkeit ihrer Zinsentscheidungen hingewiesen hätten, spielten Inflations- und Konjunkturzahlen weiterhin eine wichtige Rolle.
In der neuen Woche stünden vornehmlich Frühindikatoren zur Veröffentlichung an. Den Anfang macht am Montag der Empire-State-Industriebericht aus den USA. Die erste Fed-Umfrage im Industriesektor dieses Monats werde leicht steigend erwartet, allerdings dürfte der Index weiterhin im negativen Bereich verbleiben.