FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch etwas von seinen jüngsten Kursverlusten erholt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0750 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0730 Dollar festgesetzt.
Für Verunsicherung hatten zuletzt politische Turbulenzen in Frankreich gesorgt. Hauptgrund war, dass Staatspräsident Emmanuel Macron nach schlechten Ergebnissen seiner Partei bei der Europawahl eine Neuwahl der französischen Nationalversammlung ausgerufen hatte. An den Märkten steht seither das Risiko einer politischen Spaltung zwischen Präsidentschaft und Parlament im Mittelpunkt.
Hinzu kamen Gerüchte über einen Rücktritt Macrons. Derartiges wies der Präsident am Mittwoch scharf zurück. Auch nach der angesetzten Neuwahl des französischen Parlaments werde er nicht zurücktreten, sagte er während eines Presseauftritts. Er dementierte zudem Spekulationen, einen Rücktritt in Erwägung gezogen zu haben.
Am Mittwoch stehen in den USA zwei Großereignisse auf dem Programm. Am Nachmittag veröffentlicht die Regierung zunächst neue Inflationsdaten. Diese stehen in fester Verbindung mit dem zweiten großen Ereignis, der Zinssitzung der US-Notenbank Fed am Abend. Wegen der nur zögerlich sinkenden Teuerung dürften die Währungshüter von einer Zinssenkung erneut absehen.
Im Mittelpunkt steht der Ausblick auf den künftigen Kurs der Federal Reserve. In den vergangenen Monaten ist eine rasche Lockerung der US-Geldpolitik auch wegen der robusten Konjunktur zunehmend unwahrscheinlicher geworden. Für das laufende Jahr sind an den Finanzmärkten allenfalls ein bis zwei Zinssenkungen eingepreist. Vor wenigen Monaten waren es noch bis zu sechs Reduzierungen gewesen.