FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat sich am Montag von zeitweisen Verlusten erholt. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 0,9879 US-Dollar gehandelt. Am Vormittag war der Euro noch zeitweise bis auf 0,9807 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9851 (Freitag: 0,9730) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0151 (1,0278) Euro.
Etwas belastet wurde der Euro von schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Oktober weiter verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 47,1 Zähler. Der Indikator ist damit den sechsten Monat in Folge gefallen und liegt so tief wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.
"Im Euroraum stehen die Zeichen auf Rezession", kommentierte Commerzbank-Experte Christoph Weil. "Der anhaltende Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation hinterlässt immer tiefere Bremsspuren beim privaten Verbrauch."
Am Nachmittag erholte sich der Euro jedoch. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex für die USA trübte sich im Oktober ebenfalls überraschend deutlich ein und signalisiert einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Die Daten verstärkten jüngste Spekulationen, laut denen die US-Notenbank ihr Zinserhöhungstempo in den kommenden Monaten verlangsamen könnte.
Das britische Pfund legte zu anderen wichtigen Währungen etwas zu. Der frühere Finanzminister Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister. Zuvor hatte sich Boris Johnson im Rennen um das Amt des britischen Regierungschefs zurückgezogen. Dies sorgte laut Händlern für Beruhigung an den Märkten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87070 (0,87728) britische Pfund, 146,76 (147,59) japanische Yen und 0,9856 (0,9855) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1646 Dollar gehandelt. Das waren rund 12 Dollar weniger als am Freitag.