FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag erneut von den politischen Turbulenzen in Frankreich belastet worden. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,0672 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch deutlich höher auf 1,0784 Dollar festgesetzt.
Seit einigen Tagen wird der Euro durch die hohe politische Unsicherheit in Frankreich belastet. Hintergrund sind die von Staatspräsident Emmanuel Macron ausgerufenen Parlamentswahlen. Es wird eine Machtübernahme europakritischer Kräfte aus dem rechten politischen Lager befürchtet. Dies könnte sich negativ auf die ohnehin angespannte Haushaltslage des zweitgrößten Eurolandes und damit die Stabilität des Währungsraums auswirken.
Unter Druck stand am Morgen der japanische Yen. Zwar beließ die Notenbank Japans ihre Zinspolitik nach ihrer geldpolitischen Sitzung erwartungsgemäß unverändert. Sie kündigte aber an, ihre Anleihekäufe verringern zu wollen. Details blieb sie schuldig, sie sollen erst nach der kommenden Sitzung im Juli folgen. Dies sorgte bei Anlegern für Enttäuschung. Gegen Mittag konnte sich der Yen jedoch stabilisieren.
An Konjunkturdaten dürfte zum Wochenausklang die Konsumstimmung der Uni Michigan im Mittelpunkt stehen. Zeitgleich werden Daten zu den Inflationserwartungen der US-Verbraucher erwartet, die an den Märkten stets genau beachtet werden. Sie sind für die geldpolitische Ausrichtung der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve von großer Bedeutung.