FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Dienstag einen Teil seiner zu Wochenbeginn erzielten Gewinne eingebüßt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag 1,0718 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag geringfügig tiefer auf 1,0712 (Freitag: 1,0686) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9335 (0,9358) Euro.
Am Dienstag richtete sich der Fokus zunächst auf Konjunkturdaten aus Deutschland. Die Konjunkturerwartungen hiesiger Finanzexperten haben sich im Juni zwar unerwartet nur geringfügig verbessert, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, äußerte sich dennoch optimistisch. Was zähle, sei die deutliche Erholung des Konjunkturbarometers in den vergangenen Monaten. "Die Botschaft lautet: Ein Aufschwung steht ins Haus."
Die Bewertung der Konjunkturlage indes trübte sich laut ZEW überraschend etwas ein. Dabei könnte die Verunsicherung nach der Europawahl eine Rolle gespielt haben, schrieb Volkswirt Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen.
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte eine Schlappe erlitten und nationale Neuwahlen angesetzt. Infolgedessen war der Euro insbesondere in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche unter Druck geraten. Am Montag dann konnte sich die Gemeinschaftswährung etwas erholen.
Am Nachmittag werden aus den USA unter anderem Daten zum Einzelhandelsumsatz und zur Industrieproduktion erwartet. Zudem melden sich einige US-Notenbanker zu Wort. Anleger erhoffen sich Hinweise darauf, wann die Leitzinsen in den Vereinigten Staaten gesenkt werden könnten. Die Inflation war zwar stark gesunken, hielt sich jüngst aber hartnäckig.