NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag im US-Handel unter Druck geblieben. Der Euro knüpfte so an seinen jüngsten Abwärtstrend an, nachdem er sich am Freitag etwas erholt hatte. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0815 Dollar. Im frühen europäischen Geschäft hatte sie noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0853 (Freitag: 1,0847) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9214 (0,9219) Euro.
In Deutschland gibt es Hinweise auf einen weiter nachlassenden allgemeinen Preisdruck. So sind die Erzeugerpreise im September im Jahresvergleich überraschend deutlich gesunken. Treibende Kraft für den Rückgang bleiben fallende Energiepreise. Die Erzeugerpreise wirken sich tendenziell auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. Weil sich die allgemeine Teuerung abgeschwächt hat, hatte die Notenbank seit Juni dreimal die Leitzinsen gesenkt. Die Daten belasteten die Euro etwas.
"Die Zinssenkungsfantasie ist inzwischen ausgeprägt und mit Blick auf die EZB wird eine erneute Leitzinssenkung im Dezember vollständig eingepreist", heißt es in einem Kommentar der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Zur Zinsfantasie dürften nach Einschätzung der Helaba-Experten jüngste Meldungen beigetragen haben, wonach die Notenbank mit einem wesentlich früheren Erreichen des anvisierten Inflationsziels von mittelfristig zwei Prozent rechne, als es die offiziellen Projektionen anzeigen.
Im späteren Wochenverlauf werden in der Eurozone noch wichtige Frühindikatoren erwartet. So stehen die Einkaufsmanagerindizes und in Deutschland das Ifo-Geschäftsklima für den Monat Oktober an. Zudem werden Aussagen aus der EZB erwartet, die den Devisenmarkt bewegen könnten.