FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0697 Dollar. Am Morgen hatte sie noch rund einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0714 (Montag: 1,0730) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9333 (0,9319) Euro.
Der Euro gab so seine Vortagsgewinne wieder ab. Die Unsicherheit vor der ersten Runde der französischen Parlamentswahl belastet auch den Euro. Die Parteien am rechten und linken Rand liegen laut Umfragen deutlich vor dem Mitte-Lager, das Präsident Emmanuel Macron unterstützt. Die politischen Programme des rechtsnationalen Rassemblement National (RN) und der Linkspartei La France Insoumise (LFI) könnten zu einem "Bürgerkrieg" führen, warnte Macron in drastischen Worten. Ökonomen sehen zumindest die fiskalische Stabilität in Gefahr.
Konjunkturdaten aus Spanien fielen stärker als erwartet aus, konnten dem Euro aber keinen Auftrieb verleihen. Die viertgrößte Euro-Volkswirtschaft ist im ersten Quartal um 0,8 Prozent zum Vorquartal gewachsen und damit etwas kräftiger expandiert als bisher bekannt. Das Plus fällt deutlich höher aus als in anderen großen Volkswirtschaften der Eurozone. Das in den USA im Juni stärker als erwartet gesunkene Verbrauchervertrauen belastete den Dollar nicht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84465 (0,84730) britische Pfund, 170,84 (171,17) japanische Yen und 0,9575 (0,9586) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2326 Dollar gehandelt. Das waren 8 Dollar weniger als am Freitag.