NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag nach Verlusten im Frankfurter Handel seit dem US-Börsenbeginn wieder etwas zugelegt. Nachdem die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0721 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai gefallen war, wurde sie zuletzt mit 1,0744 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0730 (Montag: 1,0756) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9319 (0,9297) Euro.
Zunächst war der Euro weiter vom Ausgang der Europawahl belastet worden. Vor allem die Unsicherheit in Frankreich macht der Währung zu schaffen, denn nach einer herben Niederlage seines Mitte-Lagers bei der Europawahl hatte Staatspräsident Emmanuel Macron am Sonntag Neuwahlen für die Nationalversammlung angekündigt. Dieser Schritt kam für viele Beobachter überraschend. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire warnte vor einer nationalen Krise. Es gebe die "Gefahr einer Staatskrise", sollte bei den Parlamentswahlen keine klare Mehrheit zustande kommen, sagte der Minister.
Erst Ende Mai hatte die Ratingagentur S&P Global Ratings die Kreditwürdigkeit von Frankreich herabgestuft. An diesem Dienstag meldete sich nun auch die Ratingagentur Moody's zu Wort: Die vorgezogenen Wahlen würden eine Haushaltskonsolidierung in Frankreich weiter gefährden, hieß es dort.
Ansonsten blieb es ruhig am Devisenmarkt, da kaum wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Die Anleger warten auf die Veröffentlichung neuer Daten zur Preisentwicklung in den USA und auf die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch, da von ihnen Hinweise auf die weitere Zinsentwicklung in den USA erwartet werden.