FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch die deutlichen Kursgewinne vom Vortag leicht ausgebaut. Am Morgen stieg die Gemeinschaftswährung erstmals seit den heftigen Kursturbulenzen am 5. August wieder knapp über die Marke von 1,10 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag deutlich tiefer auf 1,0931 Dollar festgesetzt.
Am Morgen sorgten Preisdaten aus Frankreich für neuen Auftrieb beim Euro. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone war die Inflation im Juli stärker gestiegen als bisher bekannt. Das französische Statistikamt hatte die für europäische Vergleichszwecke berechnete Inflationsrate (HVPI) überraschend auf 2,7 Prozent nach oben revidiert, von zuvor 2,6 Prozent. Eine steigende Inflation spricht gegen eine weitere Zinssenkung durch die EZB, was dem Euro Auftrieb verleiht.
Bereits am Dienstag hatte der Euro durch Preisdaten Auftrieb erhalten. In den USA waren die Erzeugerpreise im Juli nicht so stark wie erwartet gestiegen. Dies verstärkte an den Finanzmärkten die Spekulation auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed, was den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen hatte. Am Dienstag war der Eurokurs in der Spitze fast einen Cent gestiegen.
Kursverluste gab es hingegen beim Neuseeland-Dollar, der am Morgen im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen unter Druck stand. Zuvor hatte die Notenbank des Landes den Leitzins überraschend gesenkt, um 0,25 Prozentpunkte auf 5,25 Prozent. Es war die erste Zinssenkung in Neuseeland seit der großen Inflationswelle.