NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Erholungsversuch des Euro am Vortag ist der Kurs der Gemeinschaftswährung am Freitag zunächst nahezu auf der Stelle getreten. Zuletzt kostete ein Euro 1,0823 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0801 Dollar festgelegt.
Am Mittwoch war der Euro bis auf 1,0761 Dollar gefallen und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli, nachdem die Zinssenkungserwartungen an die Europäische Zentralbank etwas zugenommen hatten. So halten einige Experten angesichts der schwachen Konjunktur in der Eurozone im Dezember auch eine Zinssenkung um 50 Basispunkte für möglich, wenngleich die Mehrheit noch von 25 Basispunkten ausgeht.
Im Fokus steht am Freitagvormittag das deutsche Ifo-Geschäftsklima. Die Analysten der Landesbank Helaba sehen in ihrem Morgenkommentar eine leicht positive Indikation, auch weil Stimmungsdaten aus der deutschen Industrie und dem Dienstleistungssektor am Vortag positiv überrascht hatten. "Eine Trendwende für die deutsche Wirtschaft auszurufen, erschiene gleichwohl verfrüht", schreiben sie dennoch. Nach einer Serie von Rückgängen des ifo-Index bedürfe es dazu einer über Monate dauernden Erholung.
Die Zinssenkungserwartungen an die EZB dürften sich daher infolge der Ifo-Veröffentlichung kaum verändern - auch weil Stimmungsdaten aus der französischen Wirtschaft am Donnerstag enttäuscht hätten; und weil zuletzt einige EZB-Ratsmitglieder wieder verstärkt Werbung für größere Zinssenkungen gemacht hätten.