FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Freitag keine Reaktion auf robuste Konjunkturdaten aus dem Währungsraum gezeigt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1412 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,1385 (Mittwoch: 1,1329) Dollar festgesetzt.
Wachsende Spekulationen auf eine geldpolitische Wende durch die EZB hatten dem Euro am Vortag noch kräftigen Auftrieb gegeben. Im Führungsgremium der Notenbank wurde laut dem jüngsten Sitzungsprotokoll darüber nachgedacht, die Kommunikation hinsichtlich der Wertpapierkäufe zu verändern. Letztlich entschied man sich dagegen - auch aus Sorge, dies könnte als fundamentale Veränderung des geldpolitischen Kurses interpretiert werden. Im Mai überraschend stark ausgefallene Produktionsdaten aus Deutschland, Frankreich und Spanien verschafften dem Euro am Freitag keinen weiteren Auftrieb. Unter Druck geriet unterdessen der japanische Yen. Die Währung verlor am Freitag rund ein halbes Prozent an Wert, nachdem die japanische Notenbank in der Nacht am Rentenmarkt eingegriffen hatte, um ihr Renditeziel zu verteidigen. Es war die dritte Intervention seit Einführung des Renditeziels als Instrument der Geldpolitik im September. Wenn auch eigentlich nichts Überraschendes passiert sei: Am Devisenmarkt sei man anscheinend an das Versprechen der Notenbank erinnert worden, schreibt Lutz Karpowitz, Experte bei der Commerzbank (DE:CBKG). "Manchmal reicht auch einfach eine Bestätigung eines offiziellen Programms, um den Devisenmarkt in Schwung zu bringen.