FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag die Kursverluste der vergangenen Tage vorerst nicht fortgesetzt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0788 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Eine Kursstärke des US-Dollar und die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen hatten den Euro zuvor belastet, sodass er seit Beginn des Monats etwa drei Prozent an Wert verloren hat.
Zuletzt hatten Aussagen aus den Reihen der EZB belastet, die bei der nächsten Zinssitzung der Notenbank im Dezember eine deutliche Senkung der Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte ins Spiel brachten. Diese Signale haben Einfluss auf die Markterwartungen. Mittlerweile werde "die Wahrscheinlichkeit eines großen Zinsschrittes mit rund 40 Prozent gehandelt", heißt es in einer Einschätzung von Experten der Landesbank Hessen-Thüringen.
Hintergrund ist die vergleichsweise schwache konjunkturelle Entwicklung im Euroraum, vor allem in Deutschland, der größten Volkswirtschaft des Euroraums. Im weiteren Tagesverlauf dürfte sich das Interesse am Devisenmarkt verstärkt auf Konjunkturdaten richten. Auf dem Programm stehen Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager, die von Anlegern stark beachtet werden.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed ihren Bericht zur konjunkturellen Entwicklung in den USA veröffentlicht. Demnach habe sich in den meisten Regionen der größten Volkswirtschaft der Welt zuletzt nur ein geringes Wachstum gezeigt.