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Devisen: Konjunkturschwäche drückt Euro auf den tiefsten Stand seit Ende 2022

Veröffentlicht am 22.11.2024, 17:00
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die sich immer weiter verschlechternde wirtschaftliche Lage in der Eurozone haben den Eurokurs auf den tiefsten Stand seit 2022 gedrückt. Die europäische Gemeinschaftswährung sank am Freitag bis auf 1,0335 US-Dollar. Zuletzt erholte sie sich ein wenig und notierte bei 1,0422 Dollar. Am Morgen hatte sie noch fast 1,05 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0412 (Donnerstag: 1,0526) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9604 (0,9500) Euro.

Die Aussichten für die Wirtschaft der Eurozone haben im November einen herben Rückschlag erfahren. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten. Der Rückgang kam unerwartet. "Viel schlimmer hätte es kaum kommen können", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Er verweist auf die politische Unsicherheit in Deutschland und Frankreich sowie die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. "Man fährt nur noch auf Sicht."

Die beiden großen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich schwächeln. Besonders stark verschlechterte sich die Stimmung in letzterem Land. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor gab der Indikator nach. "Offensichtlich war der zwischenzeitliche Peak im französischen Index auf die Olympische Spiele in Paris zurückzuführen, und nun zeigen sich mehr und mehr die Probleme der französischen Wirtschaft", sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Frankreich werde neben Deutschland zusehends zum zweiten Schwachpunkt der Währungsunion.

In Deutschland ist die Wirtschaft im dritten Quartal nur um 0,1 Prozent gewachsen und damit weniger als erwartet. Ökonomen prognostizieren für den Winter eine Rezession in der größten Volkswirtschaft der Eurozone. An den Finanzmärkten wird mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen im Dezember um 0,50 Prozentpunkte senkt. Bisher war man von einem kleinen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte ausgegangen. Diese Erwartungen belasteten den Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83205 (0,83273) britische Pfund, 160,84 (162,53) japanische Yen und 0,9272 (0,9294) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.703 Dollar. Das waren 33 Dollar mehr als am Vortag.

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