Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Spanien lässt Gesuch um EU-Hilfe offen - Jobmarkt in der Krise

Veröffentlicht am 03.10.2012, 14:45
Aktualisiert 03.10.2012, 14:48
MADRID (dpa-AFX) - Spanien lässt weiterhin offen, ob die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Euro-Zone die Europäische Union um finanzielle Hilfe bitten wird. Wirtschaftsminister Luis de Guindos reagierte am Mittwoch im Madrider Parlament ausweichend auf entsprechende Anfragen von Abgeordneten. 'Die Regierung wird sich für die bestmögliche Lösung entscheiden', sagte der Minister wenige Stunden vor einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Philipp Rösler (FDP).

'Es wäre unverantwortlich, eine Entscheidung zu treffen, ohne die Konsequenzen zu kennen, die sich daraus für Spanien und die Europäische Union ergeben könnten', betonte De Guindos. Mehrere Fraktionen hatten den Minister aufgefordert, klar zu sagen, ob Madrid ein Hilfegesuch in Brüssel vorlegen wird oder nicht.

Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy hatte am Vortag ausgeschlossen, dass Madrid in den kommenden Tagen einen Antrag stellen könnte. Die Gewerkschaftsverbände CCOO (Arbeiterkommissionen) und UGT (Allgemeine Arbeiterunion) regten derweil einen Generalstreik in mehreren Ländern Südeuropas gegen die Sparpolitik der Regierungen an.

UGT-Chef Cándido Méndez meinte, Deutschland halte die spanische Regierung von einem Gesuch um EU-Hilfe ab. 'Wenn Deutschland grünes Licht gibt, wird Spanien den Antrag binnen kürzester Zeit vorlegen', sagte der Gewerkschaftsführer. Deutschland befürchte, dass bei einer EU-Rettungsaktion für Spanien auch bald Italien und Frankreich Hilfe benötigten.

Die Krise hat den spanischen Arbeitsmarkt fest im Griff. Die Zahl der Erwerbslosen stieg im September im Vergleich zum Vormonat um 79.645 Personen, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 57.000 gerechnet. Aktuell sind rund 4,7 Millionen Menschen in Spanien arbeitslos gemeldet.

Spanien hat von den europäischen Partnerstaaten bereits Hilfen für seinen kriselnden Bankensektor von bis zu 100 Milliarden Euro zugesagt bekommen. Obwohl auch die Lage bei den öffentlichen Finanzen des Landes angespannt ist, zögert die Regierung, komplett unter den Rettungsfonds EFSF zu schlüpfen.

Zur Sanierung maroder Banken hatte Spanien sich zur Schaffung einer 'Bad Bank' verpflichtet, die die 'faulen Immobilienkredite' der Geldhäuser übernehmen soll. Die Einrichtung einer solchen Abwicklungsgesellschaft werde für eine Reihe von Geldhäusern Verluste zur Folge haben, räumte De Guindos ein. Die 'Bad Bank' werde von den Banken Immobilienbesitz zu 'sehr konservativen Marktpreisen' erwerben.

Die dadurch entstehenden Verluste bedeuteten aber keine zusätzlichen Probleme für den spanischen Bankensektor, weil die Geldhäuser durch die EU-Kapitalzuschüsse abgesichert seien. Die 'Bad Bank' soll Anfang Dezember ihre Tätigkeit aufnehmen und sich mehrheitlich im Besitz privater Kapitaleigner befinden./hk/DP/jsl

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.