Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar konnte sich am Donnerstag von seinen vorherigen Verlusten erholen, nachdem die Fed mitteilte, dass sie keine Eile für eine Zinserhöhung sehe. Zuvor begann die US-Notenbank mit der Drosselung ihrer Anleihekäufe.
Bis 8:55 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,2 % höher bei 94,088. Am Mittwoch verzeichnete die US-Währung noch einen Verlust von fast 0,3 %.
Der EUR/USD verlor 0,3 % auf 1,1577 und gab damit die Zugewinne vom Mittwoch wieder ab, während der USD/JPY um 0,2 % auf 114,25 kletterte. Damit war das Währungspaar nicht weit von seinem Mehrjahreshoch von 114,69 entfernt, das zuletzt letzten Monat erreicht werden konnte.
Die US-Notenbank hat am Mittwochabend angekündigt, ihr monatliches Anleihekaufprogramm von derzeit 120 Mrd. USD umgehend um 15 Mrd. USD zu reduzieren. Dies wurde von den meisten Marktteilnehmern auch so erwartet. Laut Jerome Powell bleibe die Zentralbank aber im Hinblick auf Zinserhöhungen „geduldig“.
Der Dollar zeigte sich zu Handelsbeginn am Mittwoch leicht schwächer, da viele Anleger die Aussagen von Powell bei einer Inflation auf einem 30-Jahres-Hoch als dovish beurteilten. Inzwischen konnte er sich jedoch wieder erholen.
„Die Tatsache, dass der Dollar weiterhin in der Nähe seiner jüngsten Höchststände gegenüber EUR und JPY gehandelt wird, sollte daran erinnern, dass: (a) EUR und JPY sich als attraktivere Finanzierungswährungen zeigen als der Dollar und (b) dass die Fed den Startschuss zur Normalisierung ihrer Politik gegeben hat, wodurch es zu einer knapperen Dollar-Liquidität, höheren US-Zinsen und einem stärkeren Dollar kommen wird“, schrieb ein Analyst der ING (AS:INGA) in einem Kommentar.
Der GBP/USD verlor 0,2 % auf 1,3657 und konnte damit sein Wochenhoch von 1,3698 vom Donnerstag nicht halten. Viele Anleger hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits für die geldpolitische Sitzung der Bank of England positioniert.
Die Märkte preisen derzeit eine Zinserhöhung der britischen Zentralbank aufgrund der steigenden Inflation ein. Es könnte die erste Zinserhöhung einer der großen Zentralbanken der Welt seit Beginn der Corona-Pandemie sein. Allerdings dürfte die Entscheidung knapp werden, da sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt hat.
„Das GBP hat sich diese Woche bereits ein wenig korrigiert und wir vermuten, dass diese Entwicklung noch kurze Zeit weitergehen könnte, sollte Gouverneur Bailey nicht mindestens acht der neun Mitglieder des MPC bei der Abstimmung für eine Zinserhöhung um 15 Basispunkte begeistern können“, fügte er hinzu.
Der USD/PLN notierte derweil 0,5 % höher bei 3,9608. Der EUR/PLN gewann 0,1 % hinzu und wurde bei 4,5835 gehandelt. Einen Tag zuvor hob die polnische Zentralbank ihren Leitzins um drei Viertel Prozentpunkte an.
Der USD/CZK legte 0,3 % auf 22,0000 zu, während der EUR/CZK vor der Sitzung der Tschechischen Nationalbank, die voraussichtlich zu einer weiteren Zinserhöhung führen wird, um 0,1 % auf 25,4570 fiel.
Die Zentralbank hatte bereits im September eine Anhebung um 75 Basispunkte vorgenommen. Das war die höchste Steigerung seit 1997. Ziel war es, eine Verlangsamung der Inflation zu erreichen, weshalb heute ein ähnlicher Schritt erwartet wird.