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Dollar schwächelt - Bank of England irritiert Pfund-Händler

Veröffentlicht am 12.10.2022, 09:48
Aktualisiert 12.10.2022, 10:00
© Reuters
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Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Der Dollar gab im frühen Handel am Mittwoch in Europa nach. Grund dafür war die Unsicherheit der Marktteilnehmer über die Bereitschaft der Bank of England, den britischen Anleihenmarkt weiter zu stützen, der sich zu einem zentralen Krisenherd im globalen Finanzsektor entwickelt hat.

Bis 09.30 Uhr lag der Dollar-Index, der den Greenback gegenüber einem Korb aus sechs Währungen der Industrieländer abbildet, um 0,1 % niedriger bei 113,15. Einige Händler hatten darauf gewettet, dass die Bank of England gezwungen sein würde, ihre Anleihekäufe über den selbst gesetzten Termin am Freitag hinaus zu verlängern.

Der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, hatte am Dienstag in ungewöhnlicher Offenheit erklärt, dass die Pensionsfonds drei Tage Zeit hätten, um ihre aktuellen Positionen zu bereinigen, woraufhin das Pfund stark nachgab. Es machte jedoch den größten Teil seiner Verluste wieder wett, nachdem die Financial Times berichtet hatte, dass Beamte der Zentralbank die Bankmanager darüber unterrichtet hatten, dass sie die Frist doch verlängern könnte.

Das Durcheinander ließ das GBP/USD auf 1,1021 Dollar klettern, einen halben Prozentpunkt höher als am Dienstagabend in den USA.

Aktuelle Konjunkturdaten aus Großbritannien zeigen, dass die Wirtschaft im August geschrumpft ist. Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor und das Baugewerbe entwickelten sich im August schlechter als erwartet.

"Was wir in Großbritannien in Echtzeit sehen, ist eine jahrzehntelange Hyper-Finanzialisierung der Wirtschaft, die teilweise im Schnelldurchlauf rückgängig gemacht wird, und/oder ein Trigger für einen mehrjährigen Markt-Hyper-Crash im Schnelldurchlauf, oder beides", sagte Michael Every, globaler Makro-Stratege bei der Rabobank, in einer Kundenmitteilung.

Simon French, Chefvolkswirt bei Panmure Gordon, twitterte, Baileys Äußerungen seien im Grunde nichts anderes als eine Wiederholung der Pressemitteilung der Bank vom Vortag. Darin hatte die Zentralbank eine Umstellung von direkten Käufen von Staatsanleihen auf Kreditoperationen angekündigt, die eine kontrollierbarere Auswirkung auf die Geldmenge und damit auf die Inflation haben.

Für den EUR/USD ging es um 0,1 % auf 0,9712 Dollar nach oben und das, obwohl der Gouverneur der französischen Zentralbank, Francois Villeroy de Galhau, Zweifel an der Fähigkeit der Europäischen Zentralbank geäußert hatte, mit dem Tempo der Zinserhöhungen in den USA Schritt zu halten.

Laut Villeroy sei es noch zu früh, um zu sagen, ob die EZB auf ihrer Sitzung am 27. Oktober, eine Woche vor der nächsten Sitzung der Federal Reserve, ihre Leitzinsen um 50 oder 75 Basispunkte heraufsetzen werde. Gleichzeitig sagte Villeroy, dass der Refinanzierungssatz der Bank bis Ende des Jahres auf seinem neutralen Niveau - also "etwas weniger als 2 %" - liegen sollte, was der EZB Spielraum für eine Reduzierung ihrer Bilanz geben würde.

In der Nacht legte der Koreanische Won zu, nachdem die Bank of Korea ihren Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte auf 3,0 % angehoben und weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt hatte. Sie bezeichnete die Schwäche des Won ausdrücklich als einen Faktor, der zu der über dem Zielwert liegenden Inflation beigetragen habe.

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