Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar rutschte im frühen europäischen Handel am Mittwoch ab und gab einen Teil seiner Vortagesgewinne vor der Veröffentlichung wichtiger US-Inflationsdaten wieder ab.
Bis 9:00 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, um 0,1 % niedriger bei 110,340 gehandelt. Zur Wochenmitte konnte der Index fast 0,8 % zulegen.
Das Hauptaugenmerk gilt heute den aktuellen US-Inflationsdaten für Oktober. Viele Händler sind auf der Suche nach neuen Hinweisen zum Umfang der Fed-Zinserhöhung im Dezember. Der Datensatz wird um 14:30 Uhr MEZ bekannt gegeben.
Die Jahresteuerung dürfte nach Schätzungen von Ökonomen auf 8 % steigen und damit den niedrigsten Stand seit Februar erreichen. Auf Monatsbasis wird mit einem Anstieg um 0,6 % gerechnet. Für die Kernrate, bei der Energie- und Nahrungsmittelpreise ausgeklammert werden, rechnet man im Jahresvergleich mit einem Inflationsanstieg um 6,5 %.
„Entspricht das Ergebnis der Konsensschätzung einer monatlichen Zunahme der Kerninflation um 0,5 %, so würden die Erwartungen der Fed Funds für das nächste Jahr bei 5 % bleiben und den Dollar stützen“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA).
Der Dollar konnte gestern dank der erhöhten Nachfrage nach sicheren Häfen zulegen. Für Turbulenzen sorgten die Geschehnisse um die angeschlagene Krypto-Börse FTX. Sie kann nun doch nicht auf die Hilfe ihres Rivalen Binance hoffen, der gestern Abend sein Kaufangebot für die Handelsplattform für Kryptowährungen zurückzog.
Obwohl das Ergebnis der US-Zwischenwahlen noch nicht endgültig feststeht, scheint es so, als ob die Republikaner zumindest die Kontrolle über das Repräsentantenhaus übernehmen würden. Dies hätte einen politischen Stillstand in Washington zur Folge.
„Das Szenario eines von den Republikanern kontrollierten Repräsentantenhauses und eines von den Demokraten kontrollierten Senats könnte sich für den Dollar als leicht positiv erweisen. Denn eine lahmgelegte Biden-Administration würde sich möglicherweise auf Präsidialerlasse konzentrieren, einschließlich einer aggressiveren Politik gegenüber China“, fügten ING-Analysten hinzu.
Der EUR/USD gab geringfügig auf 1,0006 nach, konnte aber bislang einen Bruch unter die Parität verhindern. Der GBP/USD stieg um 0,2 % auf 1,1383, nachdem das Währungspaar gestern um 1,6 % gefallen war. Das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD verlor 0,4% auf 0,6401.
Der USD/JPY fiel um 0,1 % auf 146,34. Nachdem der Yen kürzlich auf seinen tiefsten Stand seit 1992 gefallen war, erholte er sich leicht. Weitere Kursgewinne für die japanische Währung erscheinen im Moment jedoch schwierig.
Für den USD/CNY ging es um 0,1 % auf 7,2514 nach oben. Angesichts schwindender Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der strikten Null-Covid-Politik bleibt der Yuan unter Druck.