Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar stieg zu Beginn des europäischen Handels am Donnerstag, da die sich ausbreitenden Coronavirus-Infektionen zu einer Kapitalflucht in sichere Anlagen führten.
Gegen 9:05 Uhr legte der der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,2% auf 92,517 zu. Der EUR/USD fiel um 0,1% auf 1,1842, der USD/JPY stieg um 0,1% auf 103,89, während der risikosensitive AUD/USD um 0,3% auf 0,7286 nachgab.
Händler müssen mit den beiden gegensätzlichen Kräften fertig werden. Auf der einen Seite profitiert der Dollar von seinem Status als sicherer Hafen, aber auf der anderen Seite ist mit geldpolitischen Lockerungen der Federal Reserve zu rechnen.
Die Zahl der Covid-19-Toten überschritt am Mittwoch in den Vereinigten Staaten laut Daten der Johns Hopkins University 250.000. Die Zahl der Menschen die in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten lag bei über 78.000.
Dies hat zu weiteren Einschränkungen im ganzen Land geführt. So schloss New York City beispielsweise sämtliche Schulen.
Die wahrscheinlichen Auswirkungen dieser neuen Restriktionen gehen mit dem Fehlen eines neuen Konjunkturpakets einher und so ist die Federal Reserve die einzige verlässliche Größe, die unter diesen Umständen die Möglichkeit hat einzugreifen.
Am Nachmittag werden die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zeigen, wie dringend mögliche Maßnahmen der Fed sind.
In der Eurozone sieht es nicht viel besser aus, da hier viele Volkswirtschaften Lockdowns veranlasst haben. Um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben wurde der EU-Recovery-Fund ins Leben gerufen. Dieser kann seine Arbeit aber nicht aufnehmen, da Länder wie Polen das verhindern.
Der GBP/USD fiel um 0,4% auf 1,3220. Die Zeitung The Times berichtete, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs die Europäische Kommission auffordern die No-Deal Pläne zu veröffentlichen, da das Ende der Übergangsfrist immer näher rückt.
Während die Erwartung wächst, dass beide Seiten eine Einigung erzielen, "nimmt der Zeitrahmen für die Ratifizierung in der EU und Großbritannien gefährlich ab", sagte der ING (AS:INGA) Analyst Francesco Pesole.
Der USD/TRY fiel vor der Sitzung der türkischen Zentralbank um 0,2% auf 7,6914.
Es wird erwartet, dass der neue Gouverneur der türkischen Zentralbank, Naci Agbal, den einwöchigen Repo-Zins um mindestens 450 Basispunkte anhebt, was der Wunsch von Präsident Recep Tayyip Erdogan ist. Ein enttäuschendes Ergebnis könnte die Lira erneut erschüttern.