von Peter Nurse
Investing.com -- Der Dollar stieg im europäischen Handel am Montagmorgen leicht an, blieb aber in der Nähe seines Einmonatstiefs, da die enttäuschenden Beschäftigungszahlen vom Freitag die Erwartungen auf eine baldige Drosselung der geldpolitischen Impulse durch die Federal Reserve geschwächt haben.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,2% höher zu 92,172 gehandelt, nachdem er am Freitag zum ersten Mal seit dem 4. August auf 91,941 gefallen war. Die Volatilität wird sich am Montag vermutlich in Grenzen halten, da die US-Märkte wegen eines Feiertags geschlossen bleiben.
Der USD/JPY stieg um 0,1% auf 109,80, der EUR/USD gab um 0,1% auf 1,1875 nach, lag damit aber nur knapp unter seinem Hoch der letzten Woche von 1,1909, und auch der GBP/USD fiel um 0,1% auf 1,3851.
Der risikosensitive AUD/USD fiel um 0,2% auf 0,7440, blieb damit aber in der Nähe seines Hochs der vorherigen Sitzung von 0,7477, welches sein höchstes Niveau seit dem 15. Juli gewesen war. Die Reserve Bank of Australia wird am Dienstag ihre geldpolitische Sitzung abhalten und könnte auf dieser ihre Entscheidung zur Drosselung der Wertpapierkäufe rückgängig machen, da die Covid-19-Ausbrüche im ganzen Land fortdauern.
Der Dollar war von den Zahlen am Freitag zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stark angeschlagen, da der enttäuschende Bericht die Erwartungen verringerte, wann die Federal Reserve mit der Drosselung ihres massiven Anleihekaufprogramms beginnen wird.
Ihr Vorsitzender, Jerome Powell, hat eine Erholung auf dem Arbeitsmarkt des Landes zu einer Grundvoraussetzung für einen solchen Schritt gemacht, aber im August wurden nur 235.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Grund dafür waren die wieder ansteigenden Covid-19-Infektionszahlen. Dies war der geringste Zuwachs seit sieben Monaten und lag deutlich unter der Zahl des Vormonats von mehr als einer Million.
„Ein im September gestarteter Tapering-Plan müsste entweder zu 100% datenabhängig sein oder die Diskussion wird auf November verschoben“, schrieben Analysten von Nordea in einer Mitteilung.
Die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung dürften am Donnerstag sorgfältig auf weitere Anzeichen für die Stärke des Arbeitsmarktes geprüft werden, aber auch die für Freitag anstehende Veröffentlichung der Erzeugerpreise per Berichtsmonat August verspricht Spannung, nachdem im Juli der stärkste Jahresanstieg seit mehr als einem Jahrzehnt verzeichnet wurde.
Auf der anderen Seite des Atlantiks entscheidet die Europäische Zentralbank diese Woche über ihre Geldpolitik. Die Falken in der Bank drängen zunehmend auf eine allmähliche Rückführung der geldpolitischen Stimulierung durch die Zentralbank.
Der Auftragseingang in den deutschen Fabriken, welcher am Montagmorgen gemeldet wurde, stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat um 3,4%. Damit verringerte sich das Wachstum im Vergleich zum Vormonat leicht, war aber immer noch viel besser als erwartet.