Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar zeigte sich am Freitag im frühen europäischen Handel schwächer und steuert auf seinen höchsten Wochenverlust seit mehr als einem Jahr zu. Grund dafür ist, dass viele Anleger bereits mehrere Zinsanhebungen der Fed für das laufende Jahr eingepreist haben.
Bis 8:55 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % tiefer bei 94,735. Im Wochenverlauf hat der Index mehr als 1 % verloren.
Dieser Dollar-Abverkauf folgt gut eine Woche nach Bekanntwerden, dass die Jahresinflation im Verbrauchersegment in den USA auf ein Niveau gestiegen ist, das seit den frühen 1980er Jahren nicht mehr erreicht wurde. Mehrere Fed-Vertreter sprechen von der Notwendigkeit einer Zinsanhebung seitens der Zentralbank. Zudem wird auch eine Verkleinerung der Bilanzsumme diskutiert.
Der jüngste Vorschlag für sofortiges Handeln der Fed kam unterdessen von Lael Brainard, die während ihrer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats sagte: „Wir haben ein mächtiges Instrument und wir werden es nutzen, um die Inflation im Laufe der Zeit zu senken“.
Der USD/JPY verlor 0,4 % auf 113,72 und fiel zum ersten Mal seit dem 21. Dezember auf 113,64. Der EUR/USD stieg um 0,1 % auf 1,1467 und kletterte auf seinen höchsten Stand seit Mitte November. Das risikoempfindlichere Währungspaar AUD/USD notierte leicht schwächer bei 0,7280 und lag damit knapp unterhalb eines 2-Monats-Hochs.
„Der Anstieg der Inflation in den USA auf 7 % wurde als Verkaufsgelegenheit von FX-Anlegern genutzt, wobei eine erhebliche Auflösung von Dollar-Long-Positionen die umfangreiche Schwäche des Dollars ausgelöst hat“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einem Kommentar.
An anderer Stelle stieg der GBP/USD um 0,1 % auf 1,3721, unterstützt durch gute Wirtschaftsdaten aus dem Vereinigten Königreich, denn die hiesige Wirtschaft wuchs im November mit 0,9 % wesentlich stärker als erwartet.
Das britische Pfund zeigte sich in letzter Zeit äußerst widerstandsfähig, da es unter anderem den politischen Turbulenzen um Premierminister Boris Johnson standhielt.
Der USD/CNY verlor 0,2 % auf 6,3460, nachdem China im Dezember und 2021 einen Rekordhandelsüberschuss verzeichnete. Die Exporte sind während der Corona-Pandemie über die Erwartungen hinaus gestiegen, während sich das Tempo der Importe stark verlangsamt hat.
Der USD/KRW wurde weitgehend unverändert bei 1186,81 gehandelt, nachdem die Bank of Korea ihren Leitzinssatz entsprechend der allgemeinen Erwartung um 25 Basispunkte auf 1,25 % angehoben hatte.