RANDERS (dpa-AFX) - Der weltgrößte Windkraftanlagenbauer Vestas hat wegen Problemen beim Aufbau einer Fabrik in Lübeck-Travemünde seine Prognose für dieses Jahr deutlich zurückgenommen. Statt 7 Milliarden erwarten die Dänen nun nur noch einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in der Nacht zu Montag in Randers mitteilte. Der Gewinn gerät durch die Verzögerungen in Deutschland noch stärker unter Druck. Die operative Marge dürfte statt bei 7 nur noch bei 4 Prozent liegen, hieß es. Die Aktie brach bis zum Mittag um mehr als 20 Prozent ein.
Die Produktion laufe nicht wie geplant an, erklärte das Unternehmen. 'Sicherheit und Qualität haben bei Vestas oberste Priorität', ließ sich Vorstandschef Ditlev Engel in der Mitteilung zitieren. Es wäre 'unverantwortlich' gewesen, das Projekt zu beschleunigen, sagte er. Es werde nun im kommenden Jahr fertiggestellt. Er betonte, dass die Gewinne in Travemünde trotzdem weiter befriedigend seien. Weitere Verzögerungen in dem neuen Werk sind laut Vestas nicht auszuschließen.
ANALYSTEN MISSTRAUEN ERKLÄRUNG
Analysten gaben sich misstrauisch ob der Erklärung für die Prognosesenkung. Commerzbank-Analyst Sebastian Growe äußerte Zweifel daran, dass allein die Probleme in Deutschland zu dieser deutlichen Warnung geführt haben sollen. Vielmehr ließ sie bei Beobachtern die Sorge wachsen, das Marktumfeld habe sich verschlechtert. Deshalb gab auch die Aktie vom deutschen Vestas-Konkurrenten Nordex bis zum Mittag mehr als 5 Prozent nach.
Die gesamte Windenergiebranche steht vor einem Umbruch. Weltweit wächst die Konkurrenz, da immer mehr Produktionsanlagen in Betrieb gehen. Das setzt die Preise unter Druck. Bei Vestas liefen etwa 2010 die Geschäfte lange schwach, erst ein starkes Schlussquartal rettete die Bilanz und führte noch zu einem Rekordergebnis. Anfang dieses Jahres gab es dann wieder rote Zahlen, die das Unternehmen aber im zweiten Quartal wettmachen konnte.
SPARPROGRAMM
Vestas hat bereits im vergangenen Jahr ein hartes Sparprogramm aufgelegt und schließt alte, nicht mehr profitable Produktionsanlagen. Vor Stellenstreichungen steht auch Nordex, nachdem das Unternehmen im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht war. Vestas legt am 9. November seine Zahlen für das dritte Quartal vor, Nordex ist am 14. November an der Reihe./enl/stw/wiz
Die Produktion laufe nicht wie geplant an, erklärte das Unternehmen. 'Sicherheit und Qualität haben bei Vestas oberste Priorität', ließ sich Vorstandschef Ditlev Engel in der Mitteilung zitieren. Es wäre 'unverantwortlich' gewesen, das Projekt zu beschleunigen, sagte er. Es werde nun im kommenden Jahr fertiggestellt. Er betonte, dass die Gewinne in Travemünde trotzdem weiter befriedigend seien. Weitere Verzögerungen in dem neuen Werk sind laut Vestas nicht auszuschließen.
ANALYSTEN MISSTRAUEN ERKLÄRUNG
Analysten gaben sich misstrauisch ob der Erklärung für die Prognosesenkung. Commerzbank-Analyst Sebastian Growe äußerte Zweifel daran, dass allein die Probleme in Deutschland zu dieser deutlichen Warnung geführt haben sollen. Vielmehr ließ sie bei Beobachtern die Sorge wachsen, das Marktumfeld habe sich verschlechtert. Deshalb gab auch die Aktie vom deutschen Vestas-Konkurrenten Nordex bis zum Mittag mehr als 5 Prozent nach.
Die gesamte Windenergiebranche steht vor einem Umbruch. Weltweit wächst die Konkurrenz, da immer mehr Produktionsanlagen in Betrieb gehen. Das setzt die Preise unter Druck. Bei Vestas liefen etwa 2010 die Geschäfte lange schwach, erst ein starkes Schlussquartal rettete die Bilanz und führte noch zu einem Rekordergebnis. Anfang dieses Jahres gab es dann wieder rote Zahlen, die das Unternehmen aber im zweiten Quartal wettmachen konnte.
SPARPROGRAMM
Vestas hat bereits im vergangenen Jahr ein hartes Sparprogramm aufgelegt und schließt alte, nicht mehr profitable Produktionsanlagen. Vor Stellenstreichungen steht auch Nordex, nachdem das Unternehmen im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht war. Vestas legt am 9. November seine Zahlen für das dritte Quartal vor, Nordex ist am 14. November an der Reihe./enl/stw/wiz