Investing.com - Der Druck auf die Währungen von Schwellenländern bleibt auch am Dienstag bestehen. Vor allem die Währungen aus der Türkei und Argentinien stehen unter Beschuss und das, obwohl die türkische Zentralbank gestern sagte, dass sie ihren geldpolitischen Kurs auf der Sitzung im September überdenken werde. Als Auslöser für die Reaktion der Notenbank gilt die heißgelaufene Inflation, die im August auf den höchsten Stand seit September 2003 stieg.
Die türkische Lira verlor zum US-Dollar zuletzt 0,57 Prozent an Wert auf 6,6718. Zum Euro gab die türkische Landeswährung knapp 0,15 Prozent nach auf 7,72.
Der südafrikanische Rand, der als Barometer für die allgemeine Marktstimmung in den Schwellenländern gilt, verliert am Dienstag weitere 0,72 Prozent und lag zuletzt auf 14,97. Damit nähert sich die Währung allmählich den Rekordtiefs aus dem Jahr 2016 bei 17,84. Der südafrikanische Rand gilt als einer der liquidesten Währungen in den Schwellenländern.
Der mexikanische Peso, der genauso wie der südafrikanische Rand, sehr liquide ist, kollabierte um 0,68 Prozent und notierte zuletzt auf 19,31 und das, obwohl sich die USA und Mexiko schon auf ein neues Handelsabkommen geeinigt haben.
Die indonesische Rupie ist in der Nacht von Montag auf Dienstag auf den tiefsten Stand seit der asiatischen Finanzkrise im Jahr 1998 zum US-Dollar gefallen. Zuletzt kostete ein US-Dollar gut 14,91 indonesische Rupie.
Am extremsten ist die Situation aber in Argentinien. In der Vorwoche gab der Präsident des Landes, Mauricio Macri, per YouTube bekannt (sehr unorthodox), dass man den IWF um weitere Hilfskredite bitten werde, woraufhin der bereits gebeutelte Peso weiter an Wert verlor. In der Vorwoche verlor die argentinische Landeswährung bereits mehr als 16 Prozent an Wert. Der Ausverkauf scheint sich aber unaufhaltsam fortzusetzen: zuletzt notierte der USD/ARS auf 38,07 und damit 0,01 im Plus.
Da die US-Märkte nach dem verlängerten Wochenende heute wieder an die Handelsbildschirme zurückkehren, ist mit hoher Handelsaktivität zu rechnen.
Geschrieben von Robert Zach